Kaum eine Frage, so schien es, interessierte die Deutschen mehr als jene, wer denn nun die Nachfolge von Thomas Gottschalk bei "Wetten, dass..?" antreten wird - und seit Markus Lanz im Frühjahr offiziell vorgestellt wurde, durfte man gespannt sein, wie sich die Samstagabendshow im ZDF verändern wird. Eines war schon im Vorfeld klar: Das Interesse am neuen Mann bei "Wetten, dass..?" würde riesig sein. Nun liegt das erste Arbeitszeugnis in Form der Quoten vor: Ganz so viele Zuschauer wie bei Gottschalks Abschied vor zehn Monaten erreichte Lanz zwar nicht - und doch kann man auf dem Lerchenberg zunächst erleichtert aufatmen.

13,62 Millionen Zuschauer schalteten am Samstag ein: Das waren deutlich mehr als die von Intendant Thomas Bellut gewünschten acht Millionen Zuschauer. Zugleich war es die höchste Reichweite für "Wetten, dass..?" seit Anfang 2005, sieht man mal von Gottschalks letzter Sendung ab, die sogar von knapp 15 Millionen Zuschauern gesehen worden war. Der Marktanteil lag bei der Lanz-Premiere bei starken 43,7 Prozent. Interessant: Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte Lanz sogar beinahe die identische Reichweite wie Thomas Gottschalk bei seinem Abschied. 4,85 Millionen junge Zuschauer bedeuteten 39,2 Prozent Marktanteil - Gottschalk kam zuletzt übrigens auf 39,1 Prozent.

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Der ab 19:25 Uhr gezeigte "Countdown" zu "Wetten, dass..?" konnte damit natürlich nicht mithalten, war mit 3,55 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 13,2 Prozent aber durchaus auch erfolgreich. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte die als Einstimmung gedachte Sendung immerhin 9,6 Prozent Markanteil. Gegen die "Sportschau" kam das Special zur ZDF-Show aber nicht an: Die Bundesliga-Berichte erreichten bereits ab 18:30 Uhr im Schnitt 5,01 Millionen Zuschauer und mehr als 20 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum.

Die eigentliche Sendung lief dann aber wie erwähnt richtig stark: Zum Start war "Wetten, dass..?" sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der Zielgruppe die klare Nummer eins. Markus Lanz hat also eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass auch er in der Lage ist, ein Millionenpublikum über drei Stunden hinweg vor dem Fernseher zu unterhalten. Und doch besitzen die Premieren-Quoten freilich nur bedingt Aussagekraft. Die wirkliche Abrechnung wird also erst noch folgen, wenn Lanz ein paar Ausgaben auf dem Buckel haben wird - wenn der Neugier-Effekt erst mal verschwunden ist, dürfte es noch einmal spannend werden. Die Premiere hat der Gottschalk-Nachfolger allerdings aus Quotensicht ganz ohne Zweifel perfekt gemeistert.