Lange musste Österreich auf einen Sieg beim ESC warten. 1966 gewann Udo Jürgens den Musik-Wettbewerb zum ersten und einzigen Mal für die Alpenrepublik - bis zu diesem Jahr. Im Mai setzte sich Conchita Wurst gegen die versammelte Konkurrenz durch (DWDL.de berichtete) und holte den ESC damit zurück nach Österreich. Und nun steht auch fest, wo das Musik-Spektakel im kommenden Jahr Station machen wird: Das Finale am 23. Mai 2015 wird in der Wiener Stadthalle ausgetragen. Die beiden Semifinals sind auf den 19. und 21. Mai datiert. 

Der ORF hat die Standortfrage am Mittwoch offiziell bestätigt. Bis zuletzt gab es mit Graz und Innsbruck zwei aussichtsreiche Mitbewerber. Dass die Wahl letztendlich auf Wien fiel, überrascht allerdings nicht: Als Millionen-Metropole verfügt die Stadt über eine ausreichende Infrastruktur, außerdem kennt man sich in Wien mit großen Veranstaltungen besser aus als anderswo.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sagt zur Entscheidung: "Wir hatten drei sehr interessante Angebote, die alle über unseren Erwartungen waren – und ich möchte mich auch bei den Verantwortlichen in Graz und Innsbruck dafür bedanken. Nach sorgfältiger Prüfung und genauer Abwägung aller relevanten Parameter ist unsere Wahl auf Wien gefallen. Wien liegt im Herzen Europas, steht in besonderem Ausmaß für Musik und Weltoffenheit, war Gastgeber zahlreicher Großereignisse und ist natürlich als Hauptstadt besonders geeignet, einen Song Contest für das gesamte Land zu veranstalten. Unser Ziel ist es, einen Song Contest auszurichten, der Österreich stolz macht und Europa beeindruckt."

Auch bei der European Broadcast Union (EBU) zeigt man sich erfreut über die Entscheidung: "Wir sind überzeugt, dass die Stadt über die Erfahrung, Menschen mit dem nötigen Know-how und die Einrichtungen verfügt, um Gastgeber des größten Unterhaltungsevents der Welt zu sein. Ich bin mir sicher, dass wir in Zusammenarbeit von Wien, ORF und EBU im Mai drei außergewöhnliche Shows erleben werden."

Da nun die Standortfrage geklärt ist, kann man beim ORF mit der genauen Planung anfangen. So muss die Wiener Stadthalle für mehrere Millionen Euro saniert werden. Derzeit kalkuliert der ORF mit etwas weniger als 15 Millionen Euro, die man für die Veranstaltung aufbringen muss. Weitere zehn Millionen kommen von der Stadt Wien. Das endgültige Budget werde man im Oktober vorlegen, so ORF-Chef Wrabetz. Wie schnell die Kosten aus dem Ruder laufen können, zeigte sich erst vor wenigen Tagen, als bekannt wurde, dass der ESC in Kopenhagen statt 4,6 etwa 15 Millionen Euro kostete (DWDL.de berichtete). Für die Planer des ORF stehen nun als nächstes das Motto sowie das Design des 60. Eurovision Song Contests auf der To-Do-Liste.