Während die übrigen Nominierten für den Deutschen Fernsehpreis noch bis zum Abend des 2. Oktobers zittern müssen, dürfen Tom Bartels, Mehmet Scholl und Oliver Welke schonmal an ihrer Dankesrede schreiben. Die drei Nominierten in der Kategorie "Beste Sportsendung" (sic!) werden gemeinsam mit einem Sonderpreis Sport für ihre jeweilige Rolle bei der Berichterstattung zur FIFA WM 2014 ausgezeichnet.

Der Juryvorsitzende Dr. Torsten Körner begründete die Entscheidung der Jury so: "Mit der Verleihung eines Sonderpreises in der Kategorie Sport wollen wir die exzellente Sportberichterstattung würdigen, die sich in Professionalität und Leidenschaft den Fußballweltmeistern 2014 ebenbürtig zeigte. Die Jury möchte in diesem Zusammenhang auch insgesamt die großartige Teamleistung von ARD und ZDF loben. Nicht nur auf dem Platz, auch auf dem Bildschirm war die WM dabei von Ausnahmetalenten geprägt. Besonders hervorstachen dabei nach Einschätzung der Jury die Kommentatorenleistung von Tom Bartels, der das Finale aus dem legendären Maracanã-Stadion kommentierte, die Expertise von Mehmet Scholl und die Moderationsleistung von Oliver Welke. Dieses Dreamteam hat daher auch einen gemeinsamen Sonderpreis verdient."

Mehmet Scholl attestiert die Jury, auch bei Spielen ohne die vermeintlichen Top-Mannschaften bei den Zuschauern durch seine Expertisen Begeisterung für die Begegnungen geweckt zu haben. Zudem habe er kein Blatt vor den Mund genommen und auch Trainer, Spieler und Schiedsrichter kritisiert. Besonders im Gedächtnis blieb der Jury sein Kommentar nach dem Foul am brasilianischen Superstar Neymar: "Wenn Schiedsrichter zulassen, dass die Kleinen vernichtet werden, dann ist es nicht mehr unsere Sportart, dann ist es nicht mehr meine Sportart. Dann ist es ein Gladiatorenkampf!" Die Jury schreibt: "Mehmet Scholl besticht durch Glaubwürdigkeit und deutliche Worte bei Lob und kritischen Analysen. Er zeigt Witz und eine äußerst angenehme Gelassenheit. Nach manchem Spiel war er so erschöpft wie die Spieler auf dem Platz. Zuschauer und Jury waren sich einig: Er war der Beste."

Oliver Welke habe "mit Fachkenntnis und einer gehörigen Portion Wortwitz" eine "gelungene Mischung aus Information und Unterhaltung" geliefert. Als Beispiel nennt die Jury Welkes Äußerung im Zusammenhang mit dem bissigen Uruguayer Luis Suárez: Als noch nicht genau zu sehen war, ob er seinen italienischen Gegenspieler Giorgio Chiellini wirklich gebissen hatte, kommentierte Welke trocken: "Gekaut hat er nicht." Die Jury meint: "Was einst bei ran begann gehört in diesem Turnier zu Oliver Welkes absoluter Glanzleistung – die souverän-lockere Berichterstattung. Seine Moderationen, die Mischung aus Fachkenntnis und Gags gehören zu den Highlights der WM-Berichterstattung."

Tom Bartels wiederum habe "ausgewogen Statistiken, Analysen und Hintergrundinfos" beim nervenaufreibenden Finale geliefert, das Siegtor in der 113. Minute dann aber auch emotional kommentiert. "Deutschland ist zurück im Fußball-Himmel" war sein Kommentar zum Schlusspfiff. Zu Tom Bartels schreibt die Jury: "Tom Bartels kommentierte das Finale 2014 im legendären Maracanã-Stadion. Wenn Deutschland gegen Argentinien gewinnt, kommen so viele Superlative zusammen, dass Tom Bartels einfach auch einen daraus macht. Nicht nur für die Jury der beste Kommentator der Fußball-WM."

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