Schauspieler Matthias Brandt, seit einigen Jahren als Ermittler im "Polizeiruf 110" tätig, hat den Quotendruck kritisiert, der auch bei den Öffentlich-Rechtlichen herrscht. "Ich habe noch nie von einem Fernsehverantwortlichen einen Anruf bekommen, dass einer meiner 'Polizeiruf'-Krimis ein schöner Film gewesen sei", mokierte er sich in der "Bild am Sonntag".

Brandt: "Es gibt nur zwei Varianten: Man bekommt einen Anruf mit einem Glückwunsch zur Quote. Oder das Telefon bleibt still. Oder das Telefon bleibt still. Das finde ich zu eindimensional. In den höheren Etagen fixieren die sich zu sehr auf die Quote." Das öffentlich-rechtliche Fernsehen habe stattdessen die Aufgabe, auch Sachen zu machen, die nicht mehrheitsfähig sind.

"Ich bin dafür, die Zuschauer nicht zu unterfordern", betonte Brandt in der "BamS". "Das Schielen nach der Quote schließt nämlich Zuschauer vom Fernsehen auch aus. Wenn Dinge, die eben nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner passen, nicht mehr stattfinden, schalten nicht wenige Menschen einfach gar nicht mehr ein." Unterdessen machte Brandt deutlich, seinen "Polizeiruf"-Abschied zu planen. "Ich weiß, wann ich mit dem 'Polizeiruf' aufhöre. Aber ich verrate nicht wann."

Mehr zum Thema