Stärker als andere ARD-Anstalten steckt der BR in Finanzproblemen. Das wurde auch im Programm zuletzt deutlich bzw. wird noch deutlich werden: So gibt der Sender demnächst das "Mittagsmagazin" an den RBB ab, die Tierfilmer Ernst Arendt und Hans Schweiger sind bereits vom Schirm verschwunden (DWDL.de berichtete). Und auch das kommende Jahr steht fest unter dem Eindruck von Einsparungen.

Der Rundfunkrat des BR hat in seiner heutigen Sitzung nun den Wirtschaftsplan 2017 genehmigt. Dieser sieht Einsparung von 21,3 Millionen Euro vor, die sich auf alle Bereiche des Senders erstrecken. Weil der BR zusätzlich auf die von der KEF genehmigten, aber auf Sperrkonten lagernden, Mittel der Beitragsrücklage zugreifen kann, plant der Sender für 2017 mit einem ausgeglichenen Haushalt. Insgesagt liegt der BR-Etat im kommenden Jahr bei 1.046,2 Millionen Euro.

Ganz konkret will der BR im kommenden Jahr 25 Stellen abbauen, bis 2025 will der Sender rund 450 seiner 1.000 Vollzeitstellen in der Fernsehproduktion abbauen (DWDL.de berichtete). Insgesamt verfügt der Sender im Wirtschaftsplan 2017 über 3.350 Stellen. Positiv wirken sich die fehlenden sportlichen Großereignisse auf die Aufwände des Senders aus. Dennoch werde man auch in den kommenden Jahren den eingeschlagenen Sparkurs "konsequent fortsetzen".

Lorenz Wolf, Vorsitzender des BR-Rundfunkrats, sagt: "Der Rundfunkrat trägt den vom Intendanten und der gesamten Geschäftsleitung eingeleiteten Kurs mit und unterstützt diese in ihrem Bemühen, die dafür erforderlichen Einschnitte verantwortungsvoll zu gestalten. Es ist uns bewusst, dass dabei der Belegschaft Einiges zugemutet wird, aber wir brauchen die gemeinsame Anstrengung, um in der eingeschlagenen Richtung weiterzukommen und den Bayerischen Rundfunk als öffentlich-rechtlichen Sender für die Zukunft stark aufzustellen."

Auch dem RBB fehlen Millionen

Unterdessen hat auch der Rundfunkrat des RBB den Wirtschaftsplan für das kommende Jahr abgesegnet. Dort plant man mit Erträgen in Höhe von 464,5 Millionen Euro, dem stehen 518,2 Millionen Euro an Aufwendungen gegenüber. Macht ein Minus von 53,7 Millionen Euro. Doch auch der RBB darf auf die gesperrten Rücklagen zugreifen, um den Fehlbetrag auszugleichen. 

"Für 2017 plant der RBB Mehrausgaben vor allem im Programm, aber auch in den anderen Unternehmensbereichen. Wir müssen dringend die technische Infrastruktur auf einen zeitgemäßen Stand bringen, da gibt es großen Nachholbedarf. Mit unserem Fernsehprogramm streben wir nach mehr Akzeptanz, wir überarbeiten das komplette Schema und bereiten neue Sendungen vor", so Intendantin Patricia Schlesinger.