Constantin Medien kommt weiterhin nicht zur Ruhe. Nachdem die Hauptversammlung des Konzerns vor wenigen Wochen im total Chaos endete, geht der Streit zwischen der Constantin-Spitze und dem Tochterunternehmen Highlight Communications nun weiter. Highlight hat in der Schweiz Strafanzeige gegen Constantin-Chef Fred Kogel und Finanzvorstand Arne Anders eingereicht. Der Vorwurf lautet Verdacht auf Urkundenfälschung. Einen entsprechenden "Meedia"-Bericht hat der Sprecher von Highlight-Chef Bernhard Burgener gegenüber DWDL.de bestätigt.


Die Schweizer Behörden prüfen nun die Vorwürfe gegen Kogel und Anders, die selbst noch nichts von der Klage wissen. Gegenüber DWDL.de lässt Constantin Medien wissen: "Uns ist eine Strafanzeige gegen Herrn Kogel und Herrn Anders nicht bekannt." Daher könne man sich zu der Sache auch nicht äußern. Die Strafanzeige jetzt erfolgt, weil Kogel und Anders dem Verwaltungsrat der Highlight Communications AG Mitte des Jahres mitgeteilt hatten, sie würden mehr als 60 Prozent der Aktien am Unternehmen halten. Das habe allerdings nicht den Tatsachen entsprochen, heißt es nun aus der Schweiz.

Es ist nur ein weiterer, und vermutlich auch nicht der letzte, Baustein rund um den lange schwelenden Streit innerhalb von Constantin Medien. Zum Hintergrund: Fred Kogel und Constantin-Aufsichtsratschef Dieter Hahn wollen die Filmsparte verkaufen und sich in Zukunft nur noch auf den Bereich Sport konzentrieren. Burgener will das verhindern. Bei der jüngsten Hauptversammlung wurden Burgeners Stimmrechte nicht zur Abstimmung zugelassen, Hahn und Kogel setzten sich durch. Burgener kündigte aber an, die Entscheidung gerichtlich überprüfen zu lassen. Burgener hält etwa 30 Prozent an Constantin, auch die Hahn-Seite kommt in etwa auf diesen Wert.

Der Streit zwischen den beiden Parteien könnte sich noch lange hinziehen, denn derzeit sieht es nicht danach aus, als ob eine Seite aus dem Kampf um das Unternehmen aussteigen würde. Zudem kündigten bereits beide Seiten an, im Falle einer gerichtlichen Niederlage durch alle Instanzen gehen zu wollen. 

Das Geflecht zwischen Constantin und Highlight ist kompliziert: Sport1 und Plazamedia gehören zu 100 Prozent zu Constantin Medien, darüber hinaus hält der Konzern rund 60 Prozent an der Highlight Communications AG. Dort sind neben der Sportrechtehandel-Tochter Team auch die Constantin Film und Constantin Entertainment angesiedelt. Kogel und Hahn haben bei Constantin Medien das Sagen, Burgener bei Highlight. Für ein Darlehen hat Constantin Highlight-Aktien an die Firma Stella Finanz verpfändet. Stella steht in enger Verbindung zu Bernhard Burgener. Wer diese Aktien/Stimmrechte nun wie nutzen darf, ist unklar. Auch das werden wohl Gerichte entscheiden müssen.

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