Der Streit zwischen Gruner + Jahr und Livingston Media geht weiter. Erst im vergangenen Jahr hatte der Verlag aus dem Hause Bertelsmann eine Einstweilige Verfügung gegen das kleine Medienunternehmen erwirkt. Grund war der Livingston-Titel "National Crime". Gruner + Jahr sieht hier zu viele Ähnlichkeiten zu seinem Magazin "Stern Crime". In der vergangenen Woche hat Livingston "National Crime" nun mit einem neuen Titel zurück in den Handel geschickt, doch auch dagegen ist Gruner + Jahr nun vorgegangen.

Wie der Verlag am Freitag mitteilt, hat das Landgericht Hamburg erneut eine Einstweilige Verfügung gegen "National Crime" erlassen. Demnach sei der weitere Vertrieb des Magazins verboten. Laut Gruner + Jahr sei Livingston verpflichtet, alle bereits ausgelieferten Exemplare des Magazins aus dem Handel zurückzurufen. Darüber hinaus müssen die Lagerbestände an einen Gerichtsvollzieher übergeben werden.

Alexander Schwerin, Publisher News bei Gruner + Jahr, sagt über die Entscheidung: "Das Urteil bestärkt alle, die wie wir auf Innovation setzen und daran glauben, dass mit ganz neuen Zeitschriftenideen neue Lesergruppen zu begeistern sind. Mit 'Crime' vom 'Stern' ist Gruner + Jahr das gelungen. Dass das Hamburger Landgericht unserem Antrag gefolgt ist, freut uns und ist eine wichtige Entscheidung für unsere Branche. Wir hoffen, das Urteil schreckt Nachahmer in Zukunft ab."

Schon im letzten Jahr wies Livingston Media den Vorwurf der Kopie von sich. Beide Titel würden sich "grundlegend" voneinander unterscheiden, sagte Matthias Müller-Michaelis, Redaktionsleiter bei Livingston Media, damals. So seien etwa die Logos sowie die Typografie der Headlines anders. "Zudem haben wir eine Kopfzeile und legen viel Wert auf reporterbegleitende Geschichten." Nun also der erneute Rückschlag für den kleinen Verlag aus Hamburg.

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