Hollaback! Videoexperiment© Hollaback!
Anfang letzter Woche sorgte die Organisation Hollaback!, die gegen sexuelle Belästigung auf der Straße kämpft, mit einem Video für großes Aufsehen. In einem Experiment drehten Shoshana B. Roberts und Rob Bliss mit versteckter Kamera zehn Stunden lang in sämtlichen Stadtteilen von New York City um zu zeigen, wie häufig eine Frau auf der Straße angemacht wird. Die attraktive Schauspielerin Shoshana war dabei mit einer schwarzen Jeans und einem schwarzen eng anliegenden Shirt bekleidet was viele Männer dazu brachte, ihr nachzupfeifen und ihre Aufmerksamkeit mit Anmachsprüchen zu erreichen. 112 Mal wurde Shoshana in den 10 Stunden angemacht und der folgende Zusammenschnitt zeigt die Highlights dieses Videoexperiments, welches sich in nur wenigen Tagen zu einem viralen Phänomen entwickelte und innerhalb einer Woche über 30 Millionen Mal angeschaut wurde.



CNN Interview© CNN
Natürlich war dieser Erfolg auch bedingt durch die Hilfe der Medien, die sich direkt auf die Berichterstattung über das Experiment stürzten. Die Amerikaner zeigten sich nämlich in ihrer Reaktion gespalten. Am Sonntag kam es bspw. zu einer hitzigen Diskussion auf CNN als Fredricka Whitfield zwei Experten zu dem Video befragte und die Sendung fast aus den Fugen geriet. Der angebliche Datingexperte Steve Santagati gab seine Meinung kund, dass das Video vollkommen überdreht wäre und Frauen sich nicht darüber aufregen sollen, auf der Straße angemacht zu werden: "Stattdessen sollten die Frauen sich wehren und die Männer auf der Straße zurechtweisen." Die New Yorker Komödiantin Amanda Seales, die ebenfalls zugeschaltet war, war außer sich nach diesem Kommentar und machte darauf aufmerksam, dass erst kürzlich eine Frau in Detroit auf offener Straße erschossen wurde, da sie sich weigerte einem Mann ihre Telefonnummer zu geben.

Michael Che© NBC
Doch bei aller Ernsthaftigkeit war es nur eine Frage der Zeit bis sich ein Star der Comedykultsendung "Saturday Night Life" zu Wort meldete um die Diskussion um das Video ein wenig auf die Schippe zu nehmen, was allerdings gehörig nach hinten losging. Michael Che erlaubte sich einen Scherz und verglich in Posts auf seinem Facebook- und Instagram-Account die Geschehnisse in dem Video in seiner bekannt sarkastischen Art mit den Reaktionen seiner Fans, wenn jene ihm auf der Straße begegnen: "Ich kann mir kaum vorstellen wie sich Frauen in diesen Situationen fühlen. Aber es kommt dem Moment sicherlich nahe, wenn meine weiblichen Fans mich auf der Straße ansprechen und nach einem Foto fragen oder wollen, dass ich was Witziges sage." Diese Kommentare kamen bei einigen Zuschauern und Nachrichtendiensten alles andere als gut an, weshalb Michael seine Posts sofort wieder löschte. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen und jagte eine nicht ganz so ernst gemeinte Facebook-Entschuldigung hinterher: "Manchmal vergesse ich, dass ich mittlerweile euch allen gehöre… das nächste Mal, wenn ich einen dummen Gedanken haben sollte, halt ich einfach meine Klappe."


AMC© AMC
Amerikanern, die den Sender AMC über den Satellitenanbieter DirecTV beziehen, könnte eventuell der Schluss der aktuellen Staffel von "The Walking Dead" vorenthalten bleiben. Aktuell ist der Sender noch in Verhandlungen mit dem Satellitenanbieter bezüglich einer Verlängerung des bestehenden Vertrags, doch jene scheinen offensichtlich zäh zu laufen, da der Sender bereits in die Trickkiste gegriffen hat um die Zuschauer gegen DirecTV aufzuhetzen. AMC hat das Glück, mit "The Walking Dead" die erfolgreichste Cable-TV-Serie im Portfolio zu haben und jeden Sonntag Millionen von Amerikanern vor den Fernseher zu locken.

DirecTV© DirecTV
Und genau diesen Umstand nutzte der Sender nun aus, um in eine bessere Verhandlungsposition zu kommen. Am Sonntagabend blendete der Sender während der Ausstrahlung von "The Walking Dead" Werbespots und spezielle Grafiken ein, die die Zuschauer dazu bringen sollten eine Hotline anzurufen und DirecTV davon zu überzeugen, AMC weiterhin im Senderportfolio eingespeist zu lassen. Außerdem wurde in den Spots auf die Webseite KeepAMC.com aufmerksam gemacht, auf der sämtliche Kontaktmöglichkeiten aufgelistet sind. Doch wenn AMC und DirecTV bis Ende des Jahres auf keinen gemeinsamen Nenner kommen können, sieht es düster aus für die "The Walking Dead" Fans.