Bundesliga© DFL
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat für den Donnerstagnachmittag eine Pressekonferenz in Frankfurt angekündigt, auf der bekanntgegeben werden soll, wo in der Bundesliga ab der Saison 2017/18 der Ball rollen wird. Besonders spannend sind vor allem zwei Aspekte: Wie umfangreich wird Sky fortan über die Bundesliga berichten können - und hat die "Sportschau" eine Zukunft? Neben der ARD bemüht sich vor allem RTL um die attraktiven Bundesliga-Rechte. Nach dem jüngst bekannt gewordenen Nationalmannschafts-Vertrag würde der Kölner Sender nur allzu gerne auch die Bundesliga anbieten, idealerweise mit so manchem Live-Spiel. Weitere Player, die Interesse am Erwerb von Bundesliga-Rechten haben, sind unter anderem das ZDF, Sport1, Discovery, die Deutsche Telekom, Amazon und die Perform Group, die Sky gerade erst die Premier-League-Rechte abluchste.

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Die Bundesliga bleibt auf dem zweiten Treppchen der wirtschaftsstärksten Fußball-Ligen Europas. Mit einem - ohne Transfererlöse - erzielten Umsatz von 2,4 Milliarden Euro, der einem Wachstum von fünf Prozent zum Vorjahr entspricht, sichern sich die Deutschen mit der Saison 2014/15 zum neunten Mal in Folge die Silbermedaille. Erklärt wird diese Steigerung mit höheren Einnahmen aus Werbung und Sponsoring: "Diese machen allein knapp die Hälfte der Gesamteinnahmen aus, während der Anteil der Medienerlöse deutlich geringer ist“, sagt Karsten Hollasch, Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte, das gerade den "Annual Review of Football Finance" veröffentlicht hat. Elf der 18 deutschen Erstligisten arbeiten demnach profitabel. Nur an der englischen Premier League und ihrem Umsatz in Höhe von mehr als 4,4 Milliarden Euro kommt die Bundesliga nicht vorbei - dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um 13 Prozent gestiegen.

Premier League© Premier League
Auf den dritten Platz hat es die spanische Primera Divisiòn mit 2,1 Milliarden Euro geschafft, während die italienische Serie A mit einem Umsatz von 1,8 Mrd. Euro knapp das Treppchen verpasste. Dahinter folgt die französische Ligue 1, die 1,4 Milliarden Euro Umsatz erzielte und als einzige der Top-5-Ligen einen wirtschaftlichen Rückschritt zu verzeichnen hat. Hier ging es um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr nach unten. Für das nächste Wertungs-Jahr wird es für die Deutschen einen Ticken schwerer: Sowohl in England als auch in Spanien und Italien gelten ab der Saison 2016/17 neue Medienverträge, die den Ligen Rekorderlöse bescheren. In der Premiere League werden etwa für die Spielzeiten 2016 bis 2019 über 6,9 Milliarden Euro allein für die nationalen Medienrechte in die Mannschaftskassen fließen. Im Vergleich: Die Bundesliga erzielt auf diesem Wege in der kommenden Saison lediglich 673 Millionen Euro. Da kommt die anstehende Rechtevergabe also gerade recht.

Franz Beckenbauer© MHM
Etwas überraschend löste Franz Beckenbauer im Frühjahr und damit während der Saison seinen Vertrag mit Sky auf. "Ich bin jetzt 70 Jahre alt, stehe seit über 50 Jahren in der Öffentlichkeit und bin für den Fußball - ob als Spieler, Trainer oder Funktionär - zig Mal um die Welt gereist. Nach so langer Zeit möchte ich mir eine Pause gönnen", erklärte der durch den Skandal um die WM-Vergabe etwas in Verruf geratene "Kaiser" damals (DWDL.de berichtete). Nun hält er es offenbar nicht länger aus und wird in den kommenden Wochen erneut als Experte in Erscheinung treten. Für "Bild" soll er die EM exklusiv analysieren und sich nach jedem Spiel der deutschen Nationalmannschaft live auf dem Facebook-Kanal von "Bild Sport" zu Wort melden. Darin soll er auch Fragen der User beantworten. In seiner Kolumne wird Beckenbauer außerdem die sportlichen Themen der EM einordnen.

Christoph Hamm© ZDF/Rico Rossival
Das ZDF will bei der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft bekanntlich nicht nur auf Oliver Welke und Oliver Kahn setzen, sondern seine Runden um Gäste erweitern (DWDL.de berichtete). Dazu gehört auch der frühere BVB-Profi Sebastian Kehl, aber auch Boris Becker und Mark Forster haben sich angekündigt. "Wir wollten ein breites Meinungsbild haben", sagte EM-Programmchef Christoph Hamm (Foto) in Düsseldorf und versprach ein technisch modernes Studio, "das es so noch nicht in Europa gegeben" habe. Bei der neuen Form der Präsentation handle es sich um die weltweit modernste, betonte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz, der nicht nur die Expertise der Gäste verspricht, sondern auch Diskussionen. Das sei auch ein Wunsch von Welke und Kahn gewesen, die vor zwei Jahren bei der WM in Brasilien über Stunden hinweg alleine sendeten.

Eurosport© Eurosport
Eurosport hat sich die Übertragungsrechte an Rugby-Spielen der französischen Nationalmannschaft gesichert. Deren Länderspiele bei den Autumn Internationals, einer jährlich ausgetragenen Reihe von Rugby-Union-Spielen, sind in den kommenden fünf Jahren exklusiv bei Eurosport zu sehen. Der Sender hat mit der französischen Rugby-Verband FFR eine entsprechende Vereinbarung geschlossen. Eurosport soll als neuer Rechtehalter die Partien in der ganzen Welt zugänglich machen und sowohl in Europa - mit Ausnahme von Frankreich - als auch im Raum Asien-Pazifik Spiele auf den Discovery-Plattformen zeigen. "Dass Eurosport den Zuschlag für die exklusiven, weltweiten Rechte bekam sowie eine Strategie entwickeln und umsetzen kann, um die Rechte weltweit zu verbreiten, stellt das breite Leistungsspektrum, das Eurosport heute abdeckt, heraus und unterstreicht, welch wertvoller Partner Eurosport für Rechteinhaber sein kann", sagte Eurosport-CEO Peter Hutton.

Eric Cantona© Eurosport
Der frühere französische Natrionalspieler Eric Cantona wird bei Eurosport mit Beginn der Fußball-Europameisterschaft als "Commissioner of Football" anheuern. Der Sportsender hat sich mit ihm auf einen Drei-Jahresvertrag verständigt und sieht in der Verpflichtung einen "Meilenstein", um Sportfans "die besten und meinungsstärksten Persönlichkeiten zu präsentieren, mit denen sie ihre Leidenschaft teilen können". Eurosport verspricht sich durch seine Show fachkundige Analysen und exklusive Einblicke in die Welt des Fußballs. Er soll dabei von Beginn der EM an Klartext sprechen - so wie man es auch schon vom Tennis-Experten John McEnroe kennt.

Sport in Zahlen

Sport1© Sport1
Die Rhein-Neckar-Löwen haben am Sonntag erstmals die Handball-Meisterschaft gewonnen. Immerhin 190.000 Zuschauer verfolgten am Nachmittag die Live-Übertragung der Konferenz bei Sport1, die damit auf einen Marktanteil von 1,5 Prozent kam. Bei den 14- bis 49-Jährigen verzeichnete der Sportsender gute 1,2 Prozent. Die anschließende Übertragung des World Cup of Darts brachte es schließlich noch auf 170.000 Zuschauer sowie einen Marktanteil von 1,0 Prozent beim jungen Publikum. Für die ab 20:00 Uhr übertragenen Halbfinal-Spiele und das Finale konnten sich schließlich 300.000 Zuschauer begeistern. Sie sorgten für einen Marktanteil von 1,2 Prozent - das sind angesichts der harten Konkurrenz durchaus ordentliche Zahlen. Inzwischen liegen auch die Final-Quoten der French Open bei Eurosport vom Sonntag vor: 500.000 Zuschauer waren im Schnitt beim Spiel zwischen Djokovic und Murray dabei, in der Schlussphase waren es sogar 670.000 Zuschauer. Der Gesamt-Marktanteil belief sich auf sehr gute 3,7 Prozent.

ran auf kabel eins© ProSiebenSat.1
Seit dem Wochenende überträgt kabel eins die Copa América - und verzeichnet trotz der Zeitverschiebung recht beachtliche Marktanteile. So brachte es die erste Halbzeit des Spiels zwischen den USA und Kolumbien in der Nacht zu Freitag ab 3:34 Uhr auf 320.000 Zuschauer, die einem tollen Marktanteil von 10,5 Prozent entsprachen. Bei den 14- bis 49-Jährigen erzielte die Partie sogar starke 12,3 Prozent. Während der zweiten Halbzeit ließ das Interesse nach, doch auch 210.000 Zuschauer und ein Marktanteil von 8,5 Prozent in der Zielgruppe können sich sehen lassen. Das in der Nacht zu Sonntag ausgestrahlte Spiel zwischen Brasilien und Ecuador schaffte indes Marktanteile von 11,9 und 11,7 Prozent und damit die mit Abstand höchsten Werte des Tages für kabel eins.