Andreas Wendt©
"Am Anfang hörte sich alles sehr gut an, aber dann gab es ab dem ersten Tag ein spürbares Chaos. Zusagen wurden nicht eingehalten, Produkteinkäufe von den Verantwortlichen falsch kalkuliert." Stylist Andreas Wendt fand am Wochenende harte Worte für den Shoppingsender Channel 21.

Er habe keine Lust mehr, "sich auf hohem Niveau verarschen zu lassen", ließ Wendt verlauten und machte deutlich, dass seine Firma den Vertrag mit Channel 21 fristlos gekündigt habe. Doch ganz so scheint es nicht gewesen zu sein - das jedenfalls macht nun der Sender deutlich. "Das Format war als Styling-Format angelegt und schlichtweg nicht erfolgreich", sagte Channel 21-Geschäftsführer Anand Althoff am Montag.

 

Der Teleshopping-Sender habe im Zuge seiner strategischen Neuausrichtung bereits im Dezember vergangenen Jahres umfangreiche Maßnahmen eingeleitet. Dazu gehörte auch eine Bereinigung des Produktportfolios, das letztlich auch die Sendung "Look & Style" von Andreas Wendt betraf. "Eine bereits zwischen den Parteien verabschiedete Trennung unter dem Vorwand der Zahlungsschwierigkeiten des Senders öffentlich zu kolpotieren, ist schlichtweg schlechter Stil und Zeichen persönlicher Befindlichkeiten", so Althoff.

Von dem Mahnbescheid, den Wendt mit seinem Unternehmen eigenen Aussagen zufolge beantragt hat, weiß man bei Channel 21 nichts. Es liege bislang weder eine Mahnung noch ein Mahnbescheid vor, heißt es von Seiten des Senders. Zudem sei auch die von Wendt angesprochene Rechnung am Freitag erstmals aufgetaucht. Sie soll nun intern geprüft werden. Eine Vorauszahlung von Reisekosten für eigens engagierte Sub-Dienstleister und Assistenten sei in der Branche allerdings nicht üblich.

Auf Wendt soll nun jedenfalls kurzfristig ein neues Format folgen - mit "richtigem Kreativfriseur", wie Channel 21 anmerkte. Unklar ist, wie es derzeit um den Sender steht. Bereits im Dezember wurde ein drastischer Sparkurs eingeleitet, mit dem das Unternehmen im Besitz des ehemaligen EM.TV-Chefs Thomas Haffa die Insolvenz vermeiden will. Zahlreiche Mitarbeiter wurden im Zuge dessen freigestellt.