Anders als im deutschen Fernsehen orientieren sich die Amerikaner recht streng an der TV-Season: Der größte Teil der neuen Serien aber auch der Start von neuen Staffeln bereits etablierter Serien findet innerhalb nur einer oder maximal zwei Wochen start - traditionell die dritte im September. Das führt dazu, dass alle Sender gleichzeitig um Aufmerksamkeit für ihre neuen Serien buhlen - was vor allem für das kleinste der Networks ein großes Problem darstellt. Um dem aus dem Weg zu gehen, startete The CW in der Vergangenheit gerne mal ein bis zwei Wochen früher mit seinen Serien.

Das hatte jedoch zwei Nachteile: Zum Einen drückte selbst nach einem gelungenen Start die starke Premieren-Woche der anderen Sender die Quoten von The CW wieder nach unten. Zum anderen ließ The CW ja trotz des Frühstarts nicht mehr Folgen produzieren, was während der Saison noch häufigere oder längere Pausen als ohnehin auch schon bei den Konkurrenten nötig machte. Also versucht man es bei The CW nun mal mit der genau gegensätzlichen Möglichkeit: Statt im September wird The CW erst im Oktober mit seinen Serien in die neue Season starten - also dann, wenn viele Zuschauer den ersten enttäuschenden Neustarts mutmaßlich schon wieder den Rücken gekehrt haben und womöglich wieder aufnahmebereit für Neues sind, so zumindest das Kalkül.

Ob diese Taktik nun aufgeht, bleibt abzuwarten, sicher ist aber: Viel schlimmer als zuletzt kann es für The CW eigentlich gar nicht mehr kommen. Durch die Bank brachen die Quoten aller Serien ein. Daher bleibt bei dem Sender in der kommenden Saison kaum ein Stein auf dem anderen: Nur "The Vampire Diaries", die erfolgreichste Serie des Senders, behält ihren Sendeplatz am Donnerstagabend, ansonsten gibt es für alle verbliebenen Formate neue Sendeplätze. Und: The CW hat diesmal fünf neue Serien bestellt gegenüber drei im Vorjahr. Das erlaubt mehr Flexibiliät - in den letzten Jahren hatte The CW nämlich überhaupt keine Möglichkeit, auf Flops zu reagieren, weil schlicht nichts mehr in der Pipeline war.

Montags finden sich künftig "90210" und "Gossip Girl" im Doppel wieder. "Gossip Girl" wird ab Oktober in die kurze letzte Staffel gehen und dann im Januar von "The Carrie Diaries" abgelöst, das ebenfalls die ganz junge weibliche Zielgruppe ansprechen soll. "The Carrie Diaries" ist ein Prequel zu "Sex and the City". Im Oktober starten bei The CW aber zunächst drei andere neue Serien: Zum einen erhält die Ärzteserie "Hart of Dixie" noch einen Partner ebenfalls aus dem Ärzte-Bereich: "Emily Owens, M.D.", bislang bekannt als "First Cut". Die herausgehobene Position nach "The Vampire Diaries", der mit Abstand erfolgreichsten Serie des Senders, erhält am Donnerstagabend die neue Serie "Beauty and the Beast".

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Am Mittwoch startet mit "Arrow" wieder eine neue Superhelden-Serie, nachdem The CW dieses Genre in der zu Ende gehenden Saison völlig brachliegen ließ. Zudem wird "Supernatural" vom Freitagabend erlöst - aufgrund der geringen TV-Nutzung gern als Todesslot oder TV-Friedhof verschrien - und darf ebenfalls wieder mittwochs ran. Auf den Freitagabend verbannt wird stattdessen "America's Next Top Model": Die Zuschauerzahlen des Model-Castings waren in der zurückliegenden Saison von 1,9 auf 1,2 Millionen abgesackt, die Verlegung ist nun die "Strafe". Auch eine Konzeptänderung gibt es: Während bislang - wie auch beim deutschen Pendant - nur die Jury um Tyra Banks entschied, dürfen künftig auch die Zuschauer mit abstimmen. "Nikita" rückt dafür um eine Stunde nach hinten und ist erst ab 21 Uhr dran. Für die Mid-Season steht dann zudem noch "Cult" als Ersatz bereit.

  Mo Di Mi Do Fr
20:00 90210 Hart of Dixie
Arrow
The Vampire Diaries  America's Next Topmodel
21:00

Gossip Girl

(ab Januar: The Carrie Diaries)

Emily Owens, M.D.
Supernatural Beauty and the Beast Nikita

Mit "Hart of Dixie" hat es nur eine der im vergangenen Jahr gestarteten Serien in eine zweite Staffel geschafft, sowohl "Ringer" als auch "The Secret Circle" wurden wegen schwacher Quoten eingestellt. 

Auf Seite 2: Kurzbeschreibung aller neuen Serien