Conan in Berlin© TBS
Berlin, Berlin, Conan O'Brien fährt nach Berlin. Nachdem der Late-Night-Host bereits im letzten Jahr Schlagzeilen gemacht hat, weil er nach dem Embargo von 1962 der erste seiner Riege war, der nach der von Barack Obama angestrebten Normalisierung der Beziehungen zu Kuba vor Ort gedreht hat, nimmt er sich nun einen weiteren Punkt auf der Weltkarte vor. Nach Irland, Finnland, Südkorea oder Katar stößt die deutsche Hauptstadt hinzu, wie in der Ausgabe von Donnerstagabend bekannt wurde. Zu Gast war der überwiegend in den USA lebende deutsche YouTuber Flula Borg, der nach einer Lektion im Schuhplattlern von den jüngsten Reiseplänen und seiner Rolle als Tourguide erfuhr. Gemeinsam geht es bereits am heutigen Freitag in Richtung großes B. Den Bewohnern Berlins gibt er wegen der Sprachbarriere noch einen Rat mit auf den Weg: Augen auf und winken! Den Clip mit der Ankündigung sehen Sie bei teamcoco.com.

Devious Maids© Lifetime
Acht Staffeln lang konnte Marc Cherry die Geschichte seiner "Desperate Housewives" einst erzählen, seinen "Devious Maids" ist kein so langes Serienleben vergönnt: Lifetime hat sich nun entschieden, nach der vierten Staffel einen Schlussstrich zu ziehen. Das Serienfinale war somit bereits vor einigen Wochen zu sehen. Mit "Devious Maids" konnte Marc Cherry nie an den Erfolg der "Housewives" anknüpfen - nicht bei Verleihungen und Kritikern und auch nicht aus Quotensicht. Das Finale der vierten Staffel sahen weniger als 900.000 Zuschauer, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,3 - auch für Lifetime-Verhältnisse war das nicht viel. Lifetime hat damit derzeit nur noch eine fiktionale Serie im Programm: "UnREAL", wovon bereits eine dritte Staffel beauftragt wurde. Schon Anfang der Woche wurde unterdessen bekannt, dass "Grimm" nach der sechsten Staffel endet und auch "Pretty Little Liars" nach Staffel 7 keine Fortsetzung finden wird. Bei letzterem sei das Ende nach sieben Staffeln schon lange angedacht gewesen, sagte Freeform. Der enorme Quotenrückgang um über 50 Prozent beim Serienfinale im Vergleich zum Vorjahr macht dem Sender Freeform den Abschied aber wohl etwas leichter.

Big Brother Over the Top© CBS
Dass CBS es mit seinem VoD-Dienst CBS All Access ernst meint, zeigt nicht nur, dass man ganze Serien - wie die neue Star-Trek-Serie und das "Good-Wife"-Spinoff - exklusiv für das Abrufangebot produzieren lässt. Auch "Big Brother", das sonst stets nur im Sommerprogramm im linearen Fernsehen zu sehen war, erhält eine eigene, zehnwöchige Staffel auf CBS All Access, die am 28. September startet. Diese Online-Version hört auf den Titel "Big Brother: Over the Top". Man wolle das Format "neu für ein Multiplatform-Publikum denken", heißt es von den Machern. Man setzt dafür zum Einen wie gehabt auf einen 24/7-Livestream, zudem gibt's einmal in der Woche eine Entscheidungs-Show live. Vor allem will man die Zuschauer aber stärker an der Sendung partizipieren lassen: "Jede Woche werden wir nie dagewesene interaktive Möglichkeiten bieten, die einen unmittelbaren Einfluss auf den Fortgang des Spiels haben." Apropos CBS All Access: Zusätzlich zum bisherigen Angebot für 5,99 $ bietet CBS nun auch eine "Commercial Free"-Option für 9,99 $ an - wobei der Livestream trotzdem die ganz normalen Anzeigen aus dem Fernsehen enthält und auch einzelne andere Sendungen kurze Werbeunterbrechungen haben können. Zumindest das Archiv ist aber damit komplett werbefrei.

Foto: A.M.P.A.S.© A.M.P.A.S.
Das kann man dann wohl mal "Planungssicherheit" nennen: ABC hat den Vertrag mit der Academy of Motion Picture Arts and Sciences über die Übertragung der Oscar-Verleihung verlängert - und zwar bis 2028. Der derzeitige Vertrag lief ohnehin noch bis 2020, nun kamen also acht weitere Jahre hinzu. Für die Academy ist der TV-Vertrag die Haupteinnahmequelle - und die finanzielle Sicherheit kommt offenbar gerade recht, wo man doch viel Geld in den teuren Aufbau des Hollywood-History-Museums in Los Angeles steckt. ABC hat die Oscar-Verleihung schon 50 Mal übertragen und ist inzwischen so etwas wie die natürliche Heimat für die glamouröse Gala geworden. Durch die Vertragsverlängerung steht nun fest, dass ABC in jedem Fall das 100-jährige Jubiläum der Oscars übertragen wird. Die erste Verleihung fand nämlich 1928 statt.

NickMusic© Viacom
Ein interessantes Rebranding gibt's bei Viacom in den USA: Aus MTV Hits wird zum 9. September NickMusic - und damit ein 24-Stunden-Musiksender, der sich expilzit an Kinder richtet. Neben den Musikvideos, die vor allem bei Kindern beliebte Stars zeigen sollen, soll es bald auch von Künstlern moderierte Programmblöcke geben, ebenso wie Konzert-Übetragungen und Star-Interviews. MTV Hits war eines der vielen Spin-Offs von MTV, das 2002 entstand, als sich das eigentliche MTV in den USA immer mehr weg vom Musiksender entwickelte und Dokusoaps und Serien ins Programm nahm. Für Viacom ist es bereits das zweite Rebranding innerhalb kurzer Zeit: Am 1. August wurde aus VH1 Classic MTV Classic. Dort sind nun Formate aus den 90ern wie "Beavis and Butthead" oder "Daria" zu sehen.

TLC© TLC
"Our audience was ready for a move into scripted space, and 'Too Close to Home' has whet their appetite to see more". Nicht nur, dass die Serie über die vom Polit-Zirkus in Washington skandalbedingt wieder in ihre Heimat zurückkehrende Anna nach nur drei Episoden um eine zweite Staffel verlängert wurde, es stellt sich auch die Frage, ob der beim Publikum erfolgreiche Start eine Legitimation für weitere fiktionale Serien bei TLC darstellen könnte. Auch wenn die Aussage von TLC-Chefin Nancy Daniels auf die Verlängerung der Serie von Tyler Perry bezogen ist, dürfte es spannend sein, ob das TLC-Portfolio zukünftig um weitere Produktionen aus diesem Segment angereichert wird. Auch bei Syfy ist man in Verlängerungslaune: "Killjoys" und "Dark Matter" erhalten jeweils eine dritte Staffel.

TNT© Turner
Unheimlich könnte es bei TNT mit "Let The Right One In" zugehen. In der Schule von seinen Mitschülern gehänselt, findet ein Junge Zuflucht in der Freundschaft zu einem Mädchen. Allerdings ist dieses ein Vampir mit einem undurchsichtigen Charakter. Da passt es, dass sich zu der Zeit, als sie sich ebenfalls in der kleinen Stadt niederlässt, eine Reihe von Mordfällen ereignen. Die von Jeff Davis verantwortete, etwaige TV-Adaption basiert auf dem gleichnamigen Roman von 2004. Davis selbst hat durch das von MTV angekündigte Ende von "Teen Wolf" im nächsten Jahr wiederum Zeit für eine neue Serie, die sich mit übersinnlichen Wesen befasst. Bestellt wurde jedoch zunächst ein Pilot über die Vampirgeschichte.

NBC© NBC
Eine Pilotbestellung gab es auch bei NBC. Dort wird eine Strafzahlung fällig, sofern der Testballon nicht realisiert wird: "Family Honor" porträtiert vier in ihrem Wesen sehr unterschiedliche Pflegeschwestern. Diese Unterschiede gehen so weit, dass ein Teil für das Recht kämpft, der andere versucht, es zu unterwandern. Hinter dem Drama-Projekt stehen Nkechi Carroll ("Rosewood") und Matt Reeves ("Felicity"). Für Carroll hat das Projekt noch einen ganz eigenen Bezug: sie selbst adoptierte ihren jüngsten Sohn über das Programm Foster Care in Los Angeles.

Netflix© Netflix
Mit einem ganz bescheidenen Leitmotiv tritt Bill Nye bei Netflix an. Dieser will nichts weniger als die Welt retten. Für Frühling 2017 hat der Streamingdienst die Talk-Show "Bill Nye Saves the World" geordert, in der die Naturwissenschaft erneut sein Ausgangspunkt ist. In den 1990er Jahren wurde er vor allem durch die preisgekrönte Sendung "Bill Nye the Science Guy" als "Science Guy" bekannt und klärte die Zuschauer bereits da über naturwissenschaftliche Zusammenhänge auf. Die neue Show dreht sich um aktuelle Themen wie genetisch verändertes Essen, den Klima-Wandel, oder die Notwendigkeit von Impfungen. Bei Viceland gibt es zum Halbjährigen weitere Bestellungen. In den Warenkorb gelegt wurde die Late-Night-Talkshow "Desus & Mero" mit dem Comedy-Duo "Desus Nice and the Kid Mero" aus der Bronx. Des Weiteren wurde eine Serie mit dem Rapper Tyler, the Creator bestellt und eine namens "Jungletown". Diese folgt der Fimemacherin Ondi Timoner zusammen mit einer studentischen Gruppe in Panama. Deren Ziel: eine maximal nachhaltige moderne Stadt schaffen.

US-Quoten-Update

The Night Of© HBO/Sky
Die hochgelobte HBO-Miniserie "The Night Of" beendete am vergangenen Sonntag ihre bemerkenswert erfolgreiche erste Staffel. Gestartet war die achtteilige Miniserie einst mit weniger als 800.000 Zuschauern - und dann ging es Stück für Stück nach oben. Zum Finale gewann man nochmal rund 400.000 Zuschauer hinzu, 2,2 Millionen waren insgesamt dabei. Angesichts dessen dürften bei HBO nun die Köpfe rauchen, wie man die eigentlich abgeschlossene Geschichte doch fortsetzen könnte. Zu Ende ging in dieser Woche unterdessen auch die dritte Staffel von "The Night Shift": 5,4 Millionen Zuschauer hatten eingeschaltet, 1,0/4 Prozent war der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen (Rating/Share). Während die meisten anderen Sommerserien der Networks in diesem Jahr mit großen Problemen kämpfen, konnte sich "The Night Shift" somit behaupten - NBC kann also wirklich zufrieden sein.

Gomorrha - Die Serie© Sky Deutschland
Bei Beta Film kann man sich über einen gelungenen Einstand der Mafia-Serie "Gomorrah" in den USA freuen. Die Serie von Sky Italia, an deren Finanzierung sich Beta Film beteiligt hatte und deren Weltvertrieb das Unternehmen übernommen hatte, zählte zum Auftakt 166.000 Zuschauer - das klingt erstmal überschaubar, zu berücksichtigen ist aber, dass die Serie - so wie einst auch "Deutschland 83", beim Sundance Channel nicht in englischer Sprache lief. Und gemessen daran lief es sehr gut, andere nicht-englischsprachige Serien zählten häufig nur halb so viele Zuschauer, auch "Deutschland 83" hatte eine geringere Reichweite. Ähnlich wie die UFA-Produktion erntete "Gomorrah" aber vor allem auch richtig gute Kritiken. Beim bekannten Review-Aggregator "Rotten Tomatoes" liegt "Gomorrah" bei stolzen 94 Prozent.