Was haben "The Good Wife" und James Bond gemeinsam? Auf den ersten Blick: nichts. (Okay, außer den zufälligen Fakt, dass ich die zweite Hälfte der sechsten Staffel von ersterem und den neuen Film von letzterem ein paar Tage nacheinander gesehen habe.) Auf den zweiten Blick: sehr viel. Dazu muss ich ein bisschen ausholen. Eine meiner Lieblingsfiguren in "The Good Wife" ist Kalinda Sharma, die Privat-Ermittlerin der Anwaltskanzlei, in der die Hauptfigur Alicia Florrick arbeitet. Die Britin Archie Panjabi spielt diese Rolle, und das macht sie großartig: Kalinda ist knallhart, einfallsreich, geheimnisvoll, sehr attraktiv, sie wandelt manchmal auf nicht ganz legalen Pfaden und kann jeden und jede um den Finger wickeln. 

Auf der anderen Seite gibt es da diesen Daniel Craig, der offenbar ein bisschen amtsmüde ist und vielleicht eventuell möglicherweise gerade seinen letzten Bond-Film abgeliefert hat. Es gibt schon viele andere Schauspieler, die für die Rolle gehandelt werden - manche mit größeren Chancen, andere mit geringeren. Bis vorige Woche gehörte ich zum "Idris Elba for Bond!"-Team. Doch Idris Elba ist bei mir nur noch auf Platz 2. Denn Platz 1 hat jetzt Archie Panjabi inne. Sie würde einen großartigen Bond, äh eine großartige Bond abgeben. Über den Vornamen müssten wir dann noch mal reden. Obwohl, Jamie ginge natürlich auch: "The name is Bond. Jamie Bond." 

Wer nicht glaubt, dass Archie Panjabi die perfekte Bond-Besetzung wäre, sollte sich mal dringend "The Good Wife" anschauen. 

Kalinda Sharma (Archie Panjabi) in © clarissaexplainsfuckall.com
Kalinda Sharma (Archie Panjabi) ist immer für alle Situationen gewappnet. Und genau wie James Bond hat sie gerne Sex mit Frauen (schläft aber auch mit Männern).

Archie Panjabi spielt übrigens auch in der BBC-Serie "The Fall" mit, die am Sonntag im ZDF gestartet ist. Leider ist ihre Rolle als Pathologin für meinen Geschmack zu klein. Die Serie lohnt sich trotzdem sehr - auch wegen Gillian Anderson in der Hauptrolle, die eine wirklich starke Ermittlerin spielt.

Einen Hinweis kurz noch zu "Spectre". Wer sich über das Ende wunderte, sollte mal diesen Artikel von "Entertainment Weekly" lesen: "A serious attempt to understand the ending of 'Spectre'". Der Text ist zwar sehr lang, aber der Autor ist ein echter Bond-Nerd und hat sehr interessante Gedanken zur Bond-Reihe und eine Wahnsinnsinterpretation für das letzte Drittel des Films aufgeschrieben. 

Was es noch so alles gab in meiner Serienwoche? Ziemlich viel! Am Donnerstag ist zum Beispiel eine Serie gestartet, auf die ich schon lange hinfiebere: "Occupied". Als Arte verkündete, dass dieser norwegische Politthriller dort gezeigt wird, habe ich mich gefreut, denn DWDL-Chefreporter Torsten Zarges hatte mir erstens vor längerer Zeit begeistert davon erzählt und zweitens im Sommer in der Reihe "Made in Europe" eine Kritik dazu geschrieben. Worum es geht? Russland besetzt Norwegen - heimlich, still und leise. Wie die ersten zwei Folgen waren? Verstörend. Und unglaublich spannend. Ich werde auf jeden Fall weiterschauen. 

Apropos weiterschauen. Ich muss noch eine dicke, fette Empfehlung loswerden: "Master of None"! Falls Sie es nicht schon getan haben: Gucken Sie diese Serie! Mich hat Aziz Ansari damit verzaubert. Und ich habe dem Drang widerstanden, alle zehn Folgen in einem Rutsch durchzugucken. Nachdem ich zwei direkt nacheinander geguckt hatte, habe ich entschieden: Ich will von jeder weiteren Folge lange etwas haben, wie bei einer guten Schokolade, die ich nicht runterschlinge, sondern bei der ich Happen für Happen langsam auf der Zunge zergehen lassen. Weswegen ich von den restlichen acht Folgen sehr diszipliniert nur eine pro Tag geschaut habe. Wer mehr über die Comedy wissen will: DWDL-Chef Thomas Lückerath hat eine begeisterte Kritik geschieben.

Master of None© Netflix

"Master of None" dreht sich um den Alltag von Dev (Aziz Ansari), einem Schauspieler in New York. Zu seinem Alltag gehören hin und wieder auch Frauen - hier ist es Rachel, die von Noël Wells umwerfend gespielt wird.

In meiner Serienwoche gab es übrigens einen bemerkenswerten Dialog in "The Big Bang Theory", den ich mir notiert habe: 

Sheldon (guckt eine "Enterprise"-Szene, in der Spock vorkommt): "Television's lying to us again. We let you raise our children, this is the thanks we get. How could I've been so foolish, following in the footsteps of a made-up alien race with no emotions."
Leonard: "Well, now instead of idolizing fictional characters you can focus on the real people who are already in your life."
Sheldon: "Those are very wise words."
Leonard: "Thank you."
Sheldon: "It'd be so much more comforting if they came out of television."
"The Big Bang Theory", Staffel 9, Folge 7

Achso, außerdem sind seit Freitag mit der Philip-K.-Dick-Dystopie "The Man In The High Castle" und der Superheldinnen-Serie "Jessica Jones" noch zwei Knaller zu sehen - ich kann verstehen, wenn sich der eine oder die andere am Wochenende nicht vom Sofa wegbewegt.   

Und dann war da diese Woche noch ...

... die zweite Folge meines Podcasts "Seriendialoge". Ja, das ist Eigenwerbung, ich weiß. Deswegen schreibe ich es auch nur ans Ende meiner Kolumne. ;-) Ich habe Menschen, die beruflich mit Serien zu tun haben, nach der Serie gefragt, die sie persönlich am faszinierendsten finden - und mit ihnen darüber geredet. Folge 1 ist am 13. November erschienen, und es ging um "Law & Order". In der zweiten Folge erklärt Caro Neumann, Medienjournalistin, Innovationsschürferin und Serienbloggerin, warum "Buffy - Im Bann der Dämonen" eine unglaubliche Faszination auf sie ausübt. Wenn Sie das Gespräch hören wollen, können Sie auf folgenden Audioplayer klicken: 

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Jetzt zum wirklich Wichtigen: Wo kann man das gucken, über das ich schreibe?

"The Good Wife": Die fünfte Staffel startet am 17. November im Pay-Sender Fox, die sechste Staffel ist ab 19. Januar dort zu sehen. Auf einem frei empfangbaren Sender ist die Serie derzeit nicht zu finden. Bei den Streaminganbietern Amazon Instant Video und iTunes sind die ersten fünf Staffeln verfügbar, Watchever hat Staffel 1 im Angebot. In den USA läuft derzeit die siebte Staffel, die Folgen sind über US-iTunes zu sehen. Außerdem gibt es die Serie auf DVD. 

"James Bond: Spectre": Im Kino. 

"The Fall": Das ZDF zeigt die Serie ab 15. November sonntags ab 22 Uhr. In der ZDF-Mediathek sind seit einiger Zeit bereits alle Folgen verfügbar (können aber nur zwischen 22 und 6 Uhr abgerufen werden) - auf englisch und auf deutsch. Kein deutscher Streaminganbieter hat die Serie im Angebot. Die DVD erscheint Anfang Dezember auf deutsch.

"The Big Bang Theory": Einfach zu beliebiger Zeit ProSieben einschalten. ;-) Im Ernst: Die Comedy läuft dort zu mehreren Tageszeiten, wer einen genauen Überblick darüber haben will, welche Staffeln wann zu sehen sind, sollte in der übersichtlichen Auflistung von "Fernsehserien.de" nachgucken. Alle acht Staffeln gibt es zum Beispiel bei den Streaminganbietern Amazon Instant Video, iTunes, Maxdome, Videoload, XboX Video. Die bereits gesendeten Folgen der neunten Staffel gibt es bei Amazon Instant Video, iTunes und Maxdome. 

"Master of None": Nur bei Netflix.

"Law & Order"RTL Nitro zeigt die Serie fast täglich. Bei den Streaminganbietern in Deutschland sind nur einzelne Staffeln verfügbar. Aber natürlich gibt's alle Staffeln auf DVD.
(Vorher hatte ich geschrieben, dass die Serie nur dienstags und sonntags bei RTL Nitro läuft. Nach dem Hinweis eines Lesers habe ich das korrigiert.)

"Buffy - Im Bann der Dämonen": Läuft derzeit nirgends, war aber bis Mitte September auf Sixx zu sehen. Könnte ja irgendwann wieder dort gezeigt werden. Alle sieben Staffeln sind derzeit bei Amazon im Prime-Paket verfügbar. Außerdem haben Maxdome und iTunes die erste Staffel im Angebot. Gibt's auf DVD.

"The Man In The High Castle": Seit 20. November nur bei Amazon. 

"Jessica Jones": Seit 20. November nur bei Netflix.   

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