Die Euphorie und der öffentliche Hype blieben diesmal im Vorfeld des Eurovision Song Contests aus, der Vorentscheid "Unser Star für Baku" geriet gar zum veritablen Flop. Angesichts dessen war damit zu rechnen, dass die Übertragung des Grand Prix-Finales nicht an die Traumquoten aus den beiden Vorjahren anknüpfen kann, sondern wieder deutlich kleinere Brötchen backen muss. Und genau so ist es nun auch gekommen.

Am Samstagabend verfolgten ab 21 Uhr im Schnitt 8,29 Millionen Zuschauer, wie sich Roman Lob beim "Eurovision Song Contest 2012" einen guten achten Platz ersang. Das war für sich genommen natürlich eine beachtliche Zahl, im vergangenen Jahr, als das Event in Düsseldorf stattfand, sahen allerdings noch 5,6 Millionen Zuschauer mehr zu. 2010 hatte die Lena-Euphorie die Zuschauerzahlen gar auf rund 14,7 Millionen nach oben getrieben. Statt Marktanteilen von rund 50 Prozent reichte es diesmal also "nur" noch für 36,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum.

Doch festzuhalten bleibt auch: Der "Eurovision Song Contest" hat sich auch in jüngerer Vergangenheit schon deutlich schwerer getan. In den Jahren 2007 bis 2009 lagen die Zuschauerzahlen zwischen 6,3 und 7,4 Millionen, auch Gracia sang sich 2005 vor nur sieben Millionen Zuschauern auf den letzten Platz. Für ein Jahr, in dem Raab seine Finger mit im Spiel hatte - wenn auch nicht mehr so aktiv wie in den letzten Jahren - war es trotzdem ein Tiefstwert: Max Mutzke bewegte 2004 noch rund 11,5 Millionen Zuschauer zum Einschalten, Guildo Horn 1998 rund 12,7 Millionen.

Bei den 14- bis 49-Jährigen lief der "Eurovision Song Contest" auch in diesem Jahr wie gewohnt deutlich besser als beim Gesamtpublikum. 4,11 Millionen der Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, der Marktanteil belief sich auf 43,6 Prozent. Der Vergleich mit den Lena-Jahren fällt allerdings auch hier ernüchternd aus: Da lagen die Marktanteile noch um die 60 Prozent.