Der Primetime-Verlauf: Für Hape geht's aufwärts
Der Hape-Kerkeling-Abend ist aus Sicht der klassischen TV-Quoten ein schöner Erfolg für Das Erste gewesen (DWDL.de berichtete). Ein Blick auf die Zahlen von All Eyes on Screens offenbart nun ein interessantes Detail: So war das Interesse von Beginn an hoch, die um 20:15 Uhr gezeigte Doku konnte im Verlauf des Abends aber noch zulegen. Zu verdanken hat man das mutmaßlich Zuschauerinnen und Zuschauern von RTL und Sat.1, die in Werbepausen umschalteten - und dann teilweise im Ersten hängen blieben.
Der Verlaufstrend beim Film "Der Junge muss an die frische Luft" zeigte dagegen später einige Zeit nach unten, hintenraus stabilisierte sich der Streifen aber. Bei ProSieben hatte "TV Total - Aber mit Gast" derweil Probleme, die Zuschauerinnen und Zuschauer nach der ersten Werbepause zurückzuholen. Nach der zweiten Unterbrechung war dann komplett die Luft raus, was die Sache für "Chris Du das hin?" schwierig machte.
Der Vorabend-Verlauf
"Hallo Deutschland" hat am Montag im ZDF fast keine neuen Zuschauerinnen und Zuschauer eingesammelt. Erst ganz am Ende der Sendung legte man noch spürbar zu, was wohl auch damit zusammenhängt, dass da im Ersten "Brisant" zu Ende war. Die ARD-Boulevardsendung wirkte auf das Publikum offenbar wie ein Magnet: Im Laufe der Zeit schalteten immer mehr Menschen ein. Und auch "Wer weiß denn sowas?" sammelte konstant Publikum ein.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Wann endet der Weihnachts-Boom?
Mit Lindt hat es am Montag erneut eine Marke an die Spitze der Charts geschafft, die aktuell stark mit Weihnachtswerbung präsent ist. 235 Spots sorgten für eine Bruttoreichweite in Höhe von 163 XRP. Die meisten Lindt-Spots waren übrigens bei Kabel Eins zu sehen. Aber auch Nitro, Sat.1 und RTL wurden häufig belegt - ein Zeichen, dass die Schweizer eher auf reichweitenstarke Sender setzen. Aber auch in der Sparte war Lindt präsent, etwa bei Deluxe Music, Syfy oder auch TLC. Noch hält Lindt den Werbedruck also hoch, 2023 beendete man die Weihnachtskampagne erst kurz vor Heiligabend.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.