Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Wenn es in den zurückliegenden Jahren um Amazon als Arbeitgeber ging, dominierten vor allem negative Tatsachen und Entwicklungen die Schlagzeilen. Dem will der US-Riese nun offenbar etwas entgegensetzen: Anfang der vergangenen Woche hat man eine Image-Kampagne im Fernsehen gestartet, die die vermeintlichen Vorzüge des Konzerns in den Mittelpunkt rückt. In den Spots geht's um Wertschätzung, Aufstiegsmöglichkeiten, automatische Lohnerhöhungen und einen Familienbonus, den Amazon seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlt. 

Alleine 367 dieser Spots hat Amazon bei den deutschen TV-Sender geschaltet, das entspricht einer Bruttoreichweite in Höhe von rund 346 XRP. Nur damit hätte Amazon den Sprung in die Top 25 der reichweitenstärksten Marken im deutschen Fernsehen locker geschafft. Im Ranking von All Eyes on Screens kommt da obendrauf noch ein Spot, in dem erst seit Donnerstag für die Amazon Prime Deal Days geworben wird. Weil auch hier die Marke Amazon im Mittelpunkt steht, macht das Sinn. Zusammengenommen waren das mit den Image-Spots 844 Werbeschaltungen und eine Reichweite in Höhe von rund 743 XRP. 

Bei der Ausspielung seiner Kampagnen setzte Amazon vor allem auf die großen und damit reichweitenstarken Sender. Fast 20 Prozent aller Spots (Image + Prime Deal Days) waren bei RTL zu sehen, rund 13 Prozent bei ProSieben und bei Vox waren es noch einmal etwa 12 Prozent. Und auch auf Sat.1 entfielen rund 10 Prozent der Spots. Nimmt man nur die Image-Spots, liegt der Fokus von Amazon ganz klar auf den Sendern von RTL Deutschland: Alleine bei RTL und Vox liefen etwa 40 Prozent aller Spots. Die meisten Schaltungen für die Prime Deal Days entfielen dagegen auf ProSieben. 

Wie wichtig Amazon für die TV-Sender in der vergangenen Woche war, zeigt sich auch in einem anderen Ranking: Bei RTL war der US-Versandriese die präsenteste Marke in den Werbeblöcken. Bei Vox und Sat.1 schaffte es Amazon auf Platz drei (Vox: hinter Schwarzkopf und Dr. Oetker; Sat.1: hinter Wirkaufendeinauto.de, McDonalds, Verivox) und bei ProSieben musste sich Amazon nur McDonalds geschlagen geben. Die Top-Werbekunden bei den Öffentlich-Rechtlichen sind naturgemäß andere. Sowohl beim Ersten als auch im ZDF waren die Marken Bett1 und Berief Food am stärksten in den Werbeblöcken vertreten. 

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Keine Veränderung gab es derweil an der Spitze der Werbecharts: Wie schon in der Woche davor war McDonalds erneut die reichweitenstärkste Marke in den zurückliegenden Tagen: Insgesamt 1.847 Spots für Happy Meal, Big Mac, McCrispy, McSmart Menu und andere sorgten für eine Bruttoreichweite in Höhe von rund 891 XRP - keine andere Marke ist in der letzten Woche stärker gewesen. Erneut sehr stark waren auch Milka und Dr. Oetker. 

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.