Der Primetime-Verlauf: ARD verliert, ZDF gewinnt
Am kommenden Mittwoch sendet Das Erste den zweiten "Sörensen"-Fall, entsprechend ergab sich am Mittwoch dieser Woche aus Sicht der für die Programmplanung zuständigen Personen eine gute Möglichkeit, den ersten Fall aus dem Jahr 2020 nochmals zu zeigen. Doch der bekam so manchem Fan schon bekannt vor. Insbesondere in der ersten halben Stunde verlor der 90-Minüter viel Publikum. Anders erging es dem ZDF: Dort gab es bis kurz vor 22 Uhr "Aktenzeichen XY" zu sehen – die Live-Sendung sammelte insbesondere zu Beginn Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Ihren Peak erreichte sie um kurz nach 20:45 Uhr.
Bei RTL schwächelte "Die Verräter" insbesondere im Mittelteil. Zum Ende hin gewann das Strategiespiel wieder Publikum hinzu. Direkt nach dem Abspann schalteten dann aber einige ab; "RTL Direkt" startete schon auf niedrigerem Niveau als "Die Verräter" endeten.
Der Vorabend-Verlauf: Gefragte News
Am Mittwoch war mehr als deutlich: Nachrichtensendungen sind, auch oder vor allem in diesen Wochen, echte Magneten. Das lässt sich nicht nur an der auch Minuten nach dem Start noch weit in die Höhe gehenden Kurve der 20-Uhr-"Tagesschau" feststellen, sondern auch an den Bergen in den Kurvenverläufen, die im Ausstrahlungsfenster von "heute" um 19 Uhr und "RTL Aktuell" um 18:45 Uhr entstehen. Und auch Sat.1 gewinnt während seiner "Newstime" einiges an Publikum hinzu.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Platz drei an das ZDF
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Im Rennen um Platz drei hatte am Mittwoch das ZDF Werbefernsehen die Nase vorn. 15 Prozent wurden gemessen. Dahinter folgten WBD mit 13 und ARD Media mit elf Prozent.
Werbe-Ranking: Amazon weiter ganz oben
Amazon erzielte auch am Mittwoch einen besonders hohen XRP-Wert; dieser lag bei 183 Punkten. In den Werbeinseln liefen 216 Spots für den Versandhändler. Noch häufiger, aber eben in weniger publikumsstarken Programmen, tauchte McDonalds auf. Mit 261 Spots reichte es im XRP-Ranking für rund 123 Zähler und Platz drei. Auf über 100 Punkte kam auch die derzeitige Milka-Kampagne, für die sogar 285 Mal geworben wurde. Wie schon in den vergangenen Tagen waren Food-Kampagnen also besonders reichweitenstark.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.