Der Primetime-Verlauf: "Monitor" mit Problemen
Die Dominanz des Ersten am Donnerstagabend ist auch in der Verlaufskurve von All Eyes on Screens deutlich zu erkennen. Mit dem "Irland-Krimi" performte der Sender auf einem ganz anderen Niveau als alle anderen Sender. Nach dem Ende des Films schalteten viele Zuschauerinnen und Zuschauer allerdings ab - "Monitor" hatte dann auch Probleme, über die gesamte Sendedauer hinweg das Publikum zu halten. Erst die "Tagesthemen" konnten den abfallenden Trend stoppen.
Im ZDF hatte "Fritzie - Der Himmel muss warten" ein vergleichsweise treues Publikum. Die zwei Folgen der Serie haben zwar kein neues Publikum zum Sender geholt, nachdem sie mal begonnen hatten - sie verloren aber auch keine Zuschauerinnen und Zuschauer. Zum "heute journal" kamen dann aber viele Menschen zum ZDF, die Nachrichtensendung löste ganz eindeutig einen großen Einschaltimpuls aus. Vermutlich sind auch etliche Krimi-Fans des Ersten noch zum ZDF gewechselt, um sich dort die Nachrichtensendung anzusehen.
Der Vorabend-Verlauf: Starkes "Dinner"
Das "Perfekte Dinner" bei Vox hat vor allem im ersten Teil der Folge mächtig Publikum einsammeln können. Nach einer Werbeunterbrechung dauert es dann aber eine ganze Zeit, bis das Format wieder auf das vorherige Niveau zurückkehren konnte. Die Verlaufskurve zeigt aber einmal mehr die Stärke des Vox-Formats, das offenkundig viele Menschen anspricht - so wie übrigens auch andere Sendungen. "Zwischen Tüll und Tränen" und "First Dates" konnten im Verlauf ihrer Sendezeit ebenfalls neue Zuschauerinnen und Zuschauer hinzugewinnen.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: AdAlliance dominiert
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 40 Prozent der gemessenen Haushalte erreichte die AdAlliance am Donnerstag besonders viele Menschen. Seven.One Media kam auf 32 Prozent und damit auf einen sicheren zweiten Platz. Dahinter war es ein enges Rennen, letztlich schaffte es das ZDF Werbefernsehen mit aufs Treppchen.
Werbe-Ranking: Lindt fährt Werbedruck hoch
Nach einigen sehr intensiven Werbewochen kurz vor Ostern hat sich Lindt & Sprüngli mit TV-Werbung für seine Schokoladen-Marke Lindt merklich zurückgehalten, wenngleich es immer wieder verschiedene Werbeflights gab. Seit Ende August ist die Lindt-TV-Werbung nun wieder durchgängig zurück - und dabei hat man zuletzt den Werbedruck merklich hochgefahren. Die aktuelle Woche ist jedenfalls aus Werbesicht die intensivste für Lindt: Am Donnerstag landete man mit 140 Spots bei einer Bruttoreichweite in Höhe von 107,30 XRP. Damit schaffte es Lindt auf Rang drei der reichweitenstärksten Marken in den deutschen TV-Werbeblöcken. Gut möglich auch, dass Lindt in den kommenden Wochen mehr werben wird, wenn die Weihnachtszeit noch näher kommt. Im letzten Jahr hatte Lindt Ende November und Anfang Dezember seinen Werbe-Peak.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.