Der Primetime-Verlauf: Fußball überragt
Wenig überraschend hatte die Live-Übertragung eines Fußballspiels der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag großen Zulauf. Interessant ist aber, wie sich das Publikum in den entsprechenden Vodafone-Haushalten vor und nach dem Spiel verhalten hat. Um 23 Uhr, als abgepfiffen wurde, ist die Analyse schnell und kurz: Viele waren sofort weg. Davor verhielt sich das anders. Begonnen hat das Match um 21:10 Uhr, doch schon in den Minuten zuvor schaltete das Publikum Stück für Stück zu RTL. Ab 20:25 Uhr hatte RTL aus den USA berichtet.
Interessant auch: Um 21:45 Uhr, als also schon eine gute halbe Stunde gespielt war, schnelle die Fußballkurve deutlich nach oben. Hier gibt es einen Zusammenhang mit den öffentlich-rechtlichen 90-Minütern, die zu dieser Zeit zu Ende waren, wohl vor allem zur "Wilsberg"-Erstausstrahlung. Diese übrigens hatte in den 90 Minuten sukzessive Publikum verloren.
Der Vorabend-Verlauf: Fußball-Frauen im Ersten
Ab kurz vor 18 Uhr hatte Das Erste am Samstag ein Spiel des FC Bayern München in der Frauen-Bundesliga im Programm. Das Match sammelte im ersten Durchgang auf noch verhaltenem Niveau Publikum ein. Vor allem aber in der zweiten Halbzeit erwies sich das Spiel gegen Frankfurt, das 0:0 endete, als kleiner Magnet. Im ZDF sammelte nach 19:25 Uhr "Der Bergdoktor" Stück für Stück Publikum ein.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Traumergebnis für AdAlliance
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. AdAlliance dominiert dieses Feld eigentlich an fast jedem Tag. So hoch wie am Samstag fällt der AdA-Daily-Reach allerdings höchst selten aus. Dem DFB-Läänderspiel zu verdanken war es, dass sich AdAlliance über 47 Prozent freuen durfte.
Werbe-Ranking: Gruner+Jahr setzt auf eigene Sender
47 Mal warb Gruner+Jahr am Samstag für den "stern" - und dabei sowohl auf den Print-Titel als auch für Stern+. Die Spots liefen ausschließlich auf den Sendern der RTL-Gruppe, unter anderem auch bei RTL und im Rahmen der Fußballübertragung am Abend. Weil diese so reichweitenstark war, reichten die 47 Buchungen für einen guten XRP-Wert in Höhe von 58 und einen zwölften Rang im Ranking. RTL-Sport-Presenter Check24 war im Fußball-Umfeld sieben Mal vertreten - so ergaben sich rund 75 XRP-Punkte.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.