AEOS Insights vom Montag

Nicht alle "WWM?"-Fans halten bis zur Millionen-Frage durch

Wer wird Millionär? © RTL / Stefan Gregorowius

Am Montag wurde bei "Wer wird Millionär?" die Millionen-Frage gestellt. Das meiste Publikum hatte das RTL-Quiz aber bereits zuvor. Woran das lag, verraten die AEOS-Insights.

von Manuel Weis am 24.10.2023 - 10:39 Uhr

Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: "RTL Direkt" führt zu Abschaltern

Über eine Strecke von drei Stunden hinweg hat RTL am Montagabend "Wer wird Millionär?" gesendet und dabei "RTL Direkt" aus Programmplanungssicht wohl geschickt eingesetzt. Erstmals seit Längerem wurde im Jauch-Quiz wieder die "Eine-Million-Euro-Frage" gestellt wurde – diesmal ging's um die erstmalige Briefwahl bei einer Bundestagswahl. Zu sehen war die Millionen-Frage ab 22:35 Uhr, also direkt nach der 20-minütigen "RTL Direkt"-Pause – vor 22:15 Uhr ging es im Quiz also bis zur 500.000-Euro-Frage. Entsprechend ist es durchaus interessant zu sehen, dass nicht alle Ratefans über "RTL Direkt" hinweg drangeblieben sind. Die RTL Nachrichten sorgten für einen klaren Abschaltimpuls. Zwar stieg die Reichweiten-Kurve nach Ende von "RTL Direkt" wieder kräftig an, erreichte aber nicht das Top-Niveau der Minuten vor 22:15 Uhr.

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Zwischen 22 Uhr und kurz vor 22:15 Uhr hatte das Jauch-Quiz am Montagabend auch die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Kandidat übrigens stieg aus, beantwortete die Millionen-Frage also nur noch zum Spaß – und die Reichweite sackte schlagartig ab. Das Ende von "Wer wird Millionär?" sahen dann also deutlich weniger Personen.

Der Vorabend-Verlauf: "Galileo" zieht an

Mit dem Thema Parteigründung befasste sich das ProSieben-Magazin "Galileo" am Montag zu Beginn, also ab kurz nach 19 Uhr und sammelte damit viele Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Überhaupt gewann das Format allgemein über viele Minuten hinweg Publikum ein. Nach unten ging es dann erst nach 19:45 Uhr. Im ZDF profitierte zu dieser Zeit "Wiso" von der Werbung im Ersten nach dem "Großstadtrevier".

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: ZDF dritte Kraft

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Dritte Kraft am Werbemarkt war am Montag das ZDFwerbefernsehen mit einem Daily Reach in Höhe von 16 Prozent, somit lag man zwei Punkte vor WBD.

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Werbe-Ranking: RTL pusht Penny

Unter allen Discountern war am Montag Penny derjenige, der die höchste Werbereichweite erzielte. Das zu Rewe gehörende Unternehmen trommelte für seine Angebote insgesamt 66 Mal und generierte damit fast 70 XRP. Der gute XRP-Wert kam auch deshalb zustande, weil nahezu jeder fünfte Spot, der gezeigt wurde, bei RTL lief.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.