Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: "heute-journal" als Einschalter

Das "Sommerhaus der Stars" kann sich über eine treue Fangemeinde freuen. Das zeigt die Verlaufskurve vom Dienstagabend: Demnach kehrten die Zuschauerinnen und Zuschauer, die einmal eingeschaltet haben, nach jeder Werbepause zurück zu RTL. Gleiches gilt für ProSieben, wo Joko und Klaas erneut gegen ihren Arbeitgeber spielten - auch hier blieb die Kurve den Abend über stabil. 

Deutlich mehr Bewegung herrschte bei den Öffentlich-Rechtlichen: Während sich die ARD-Serien "Die Heiland" und "In aller Freundschaft" erneut auf ihre Fans verlassen konnten, sorgte "Fakt" im Anschluss für einen regelrechten Einbruch der Quoten. Profiteur war das ZDF, das mit dem "heute-journal" viele Zuschauerinnen und Zuschauer einsammelte, nachdem auch dort zunächst mit "ZDFzeit" und "Frontal" nicht allzu viel zu holen war.

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Der Vorabend-Verlauf: Pflaume sammelt Ratefüchse ein

Der Wechsel von "Gefragt - gejagt" zu "Wer weiß denn sowas?" hat dem ARD-Vorabend erwartungsgemäß nicht geschadet. Tatsächlich gelingt es auch der Rateshow mit Kai Pflaume, im Laufe der rund 50 Minuten recht kontinuierlich neues Publikum ins Erste zu locken. Im Vorfeld von "Wer weiß denn sowas?" sorgte die Werbepause aber für Umschalter, von denen das ZDF profitierte: Wer sich auch nach "Brisant" für Boulevardthemen interessierte, schaltete offensichtlich mehrheitlich zu "Hallo Deutschland". 

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter:

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Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Die Ad Alliance hat am Dienstag mit 40 Prozent wieder das Vermarkterfeld angeführt, während Seven.One Media auf 32 Prozent kam.

Werbe-Ranking: Süßes ist gefragt

Milka, Kinder, Lindt: Zwei Monate vor Heiligabend wurde im deutschen Fernsehen nicht zuletzt Süßes beworben. Diese drei Marken waren es dann auch, die am Dienstag die ersten drei Plätze im Werbe-Ranking von AdScanner belegten. Während Kinder und Lindt jeweils etwas weniger als 130 Mal warben, schaltete Mondelez sogar 334 Spots für Milka  und kam dadurch auf eine beachtliche Reichweite von 162,19 XRP, wie all eyes on screens ermittelt hat. Die meisten Milka-Spots entfielen übrigens auf Welt. Interessant: Während auch fast alle Sender von RTL Deutschland belegt wurden, lief kein einziger Spot auf Sendern von ProSiebenSat.1.  

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.