Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Herz und Holly stabil, WSMDS kriegt keine ARD/ZDF-Wechsler ab

Wer nach fünf Minuten noch dran war, der blieb auch bis zum Ende dran: "Mit Herz und Holly" konnte die, die sich im Vorfeld entschieden hatten, der neuen ZDF-Sonntagsreihe eine Chance zu geben, offenbar auch überzeugen, die Reichweitenkurve in den Vodafone-Haushalten war bemerkenswert stabil über die gesamte Dauer, während der "Polizeiruf 110" über die Zeit langsam an Reichweite verlor. Spannend ist sonntags auch immer der Zeitpunkt um 21:45 Uhr, wenn die starken Primetime-Programme der Öffentlich-Rechtlichen vorbei sind. "Grill den Henssler" erfuhr zu diesem Zeitpunkt wieder einen ordentlichen Schub, "Wer stiehlt mir die Show?" gelang es hingegen offenbar nicht, Fans von "Polizeiruf" oder "Mit Herz und Holly" zu sich zu locken.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes on Screens

Der Vorabend-Verlauf: Das Erste auf durchweg hohem Niveau

Während das ZDF erst mit "heute" zulegen konnte, die Reichweite dann aber auch im weiteren Verlauf halten konnte und RTL nur einen kurzen Reichweiten-Peak mit "RTL aktuell" verzeichnete, konnte Das Erste recht konstant hohe Reichweiten am Vorabend vorweisen. "Brisant" baute die Reichwiete auf, dann blieb sie ohne große Ausschläge auch bei "Tagesschau", "Bericht aus Berlin", "Weltspiegel" und "Sportschau" auf einem ähnlichen Niveau. Erst zur "Tagesschau" ging's dann nochmal steil nach oben.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes on Screens

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Am Sonntag gab's ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Ad Alliance und Seven.One, wobei der RTL-Vermarkter hauchdünn die Nase vorn behielt.

Daily Reach der TV-Vermarkter © All Eyes on Screens

Werbe-Ranking: Black Friday und Weihnachten bringen Amazon nach vorne

Keine Marke war am Sonntag bruttoreichweitenstärker mit Werbung im deutschen Fernsehen vertreten als Amazon, so zumindest die Auswertung von All Eyes On Screens in den Vodafone-Haushalten. Hier überlagern sich aktuell mehrere Kampagnen. So läuft der Weihnachtsspot mit den schlittenfahrenden älteren Damen schon seit einigen Tagen recht frühzeitig reichweitenstark, nun wirft außerdem der Black Friday seine Schatten voraus, der sich mit seinen Angeboten ja längst nicht mehr auf einen Tag beschränkt. Aus Reichweitensicht wichtigster Sender für die Kampagnen war dabei Sat.1, gefolgt von RTL und ProSieben. Einen eher ungewohnten Namen liest man auf Platz 15 des Rankings: Die Action-Märkte fahren seit einigen Tagen eine größere Kampagne im TV und schafften nun knapp den Sprung ins Ranking.

AEOS-Werberanking © All Eyes on Screens

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.