Der Primetime-Verlauf: ARD-Kurve fällt ab
Die neue ARD-Serie "Wer wir sind" hat nicht nur aus Sicht der klassischen TV-Quoten enttäuscht, ein Blick auf die Verlaufskurve von All Eyes on Screens zeigt: Die Menschen, die einschalteten, waren wohl auch nicht sonderlich angetan. Im Verlauf der drei Folgen schalteten immer mehr Menschen ab. Lediglich als "Bares für Rares" im ZDF vorbei war, ist ein kleiner Ausbruch nach oben zu erkennen - diese Zuschauerinnen und Zuschauer waren aber auch wieder schnell weg. Die ZDF-Trödelshow dagegen legte während ihrer Sendezeit fast kontinuierlich zu.
Der Vorabend-Verlauf: Einschaltzeitpunkt 19 Uhr
Gleich mehrere Sender konnten gegen 19 Uhr deutlich zulegen. Allen voran ProSieben, wo "Galileo" bekanntermaßen einen wichtige Einschaltimpuls für die Zuschauerinnen und Zuschauer liefert. Aber auch bei Sat.1 und RTLzwei steigt die Verlaufskurve gegen 19 Uhr spürbar an, "Die Landarztpraxis" und "Berlin - Tag & Nacht" sprechen mehr Menschen an als ihre jeweiligen Vorprogramme.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. El Cartel Media ist am Mittwoch bis auf Platz 6 im Vermarkter-Ranking durchgereicht worden, das lag auch an der Stärke der anderen: ARD Media erreichte 12 Prozent der gemessenen Haushalte, WarnerBros. Discovery 14 Prozent und das ZDF Werbefernsehen sogar 16 Prozent.
Werbe-Ranking: Amazon auf Platz zwei
Wie schon am Vortag lag Schokoladenhersteller Lindt auch am Mittwoch auf Platz eins der reichweitenstärksten Marken. Dieses Mal war es allerdings sehr knapp: Amazon kam dicht dahinter ins Ziel. 194 Spots sorgten für eine Bruttoreichweite in Höhe von 164,21 XRP. Die Amazon-Kampagne fußte auf mehreren Schwerpunkten: Ein Spot zum nahenden Black Friday (bzw. Black Friday Woche) wurde 84 Mal geschaltet. In einem anderen Spot warb man dafür, "Freude [zu] schenken", in dem Clip, der 58 Mal zu sehen war, sind drei ältere Damen zu sehen, die Dank Amazon viel Spaß haben. Die restlichen Spots warben vor allem für Amazon als Arbeitgeber.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.