Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Shows sammeln Fußballfans ein

Die Dominanz des Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und der Türkei zeigt sich auch anhand der Verlaufskurven von all eyes on screens. Die Live-Übertragung von RTL konnte dabei am Samstagabend im Verlauf der zweiten Halbzeit sogar noch weiter zulegen - erst nach 22:30 Uhr war der Reichweiten-Höhepunkt erreicht. Umso deutlicher war nach Abpfiff allerdings auch der Trend zum Umschalten: Rapide ging die Reichweite von RTL zurück. 

Am spürbarsten profitierte die "Giovanni Zarrella Show", die sowohl zu Beginn der Halbzeitpause, aber auch nach dem Spielende viele Zuschauerinnen und Zuschauer von RTL ins ZDF lockte. Aber auch "The Masked Singer" konnte sich am späten Abend bei ProSieben noch einmal steigern: Hier sorgte die Demaskierung von Katja Ebstein nach 23:15 Uhr für einen Einschaltimpuls. 

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Der Vorabend-Verlauf: Schwächere Quoten ohne Fußball-Bundesliga

Ohne Fußball-Bundesliga blieb die ARD am Samstag im Vorabend deutlich schwächer als gewöhnlich. Mit einem Handball-Spiel erreichte der Sender aber zumindest stabile Reichweiten. Gegen 20:00 Uhr sorgte die "Tagesschau" aber auch ohne den sonst üblichen Rückenwind für viele Zuschauerinnen und Zuschauer, wie die schon kurz vor Beginn der Sendung kräftig ansteigende Verlaufskurve zeigt.

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Auf 48 Prozent - und damit auf einen ungewöhnlich starken Wert - kam am Samstag die Ad Alliance von RTL. Dort profitierte man freilich vor allem vom abendlichen Länderspiel, das für spürbar höhere Quoten als sonst üblich sorgte. 

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Werbe-Ranking: Check24 wirbt wenig, aber effizient

Im Werbe-Ranking wiederum profitierte nicht zuletzt Check24 mit seinem Sponsoring der Fußball-Übertragung: Obwohl den gesamten Tag über nur zwölf Spots liefen, lag die Reichweite des Unternehmens bei 83,05 XPR, wie all eyes on screens ermittelt hat. Das reichte für den neunten Platz knapp vor Vodafone, das 230 Spots geschaltet hatte. Sky schaffte mit seiner aktuellen Kampagne zudem nicht den Sprung in die Top 10. Dabei hatte der Pay-TV-Sender mit fast 400 Spots am Samstag so häufig im deutschen Fernsehengeworben wie kein anderes Unternehmen.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.