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Der Primetime-Verlauf: Fußballfans frustriert

Ohne das Ergebnis zu kennen: Die Verlaufskurve der Fußballübertragung am Dienstag im Zweiten zeigt sehr deutlich: Schon weit vor dem Abpfiff schien die Luft beim Spiel zwischen Deutschland und Österreich rausgewesen zu sein. Die Partie endete 2:0 für Österreich, knapp 20 Minuten vor Schluss schossen die Österreicher das 2:0, das alle Hoffnungen der deutschen Fans zerstörte, an diesem miserablen Abend noch ein Remis hinzubekommen. Abgeschaltet hatte so mancher Fußballfans übrigens schon kurz vor dem Gegentor. Danach ging die Reichweite zwar nochmals nach oben, doch als jegliche Reaktion der von Julian Nagelsmann trainierten Mannschaft ausblieb, waren viele Fans weg. Die Nachberichterstattung verlor zudem - auch bedingt durch die späte Uhrzeit - Zuschauerinnen und Zuschauer.

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Sat.1 füllte seinen kompletten Abend mit "Promi Big Brother" - bis halb elf lief die reguläre Liveshow, danach dann das Late-Night-Format. Die höchsten Reichweiten erzielte die Reality-Show dabei verständlicherweise kurz vor Anpfiff des Fußball-Spiels, also vor 20:45 Uhr, aber auch gegen 22:15 Uhr hatten einige Fans des Großen Bruders wieder zu Sat.1 zurückgefunden. In dieser Phase der Show ging es um Nominierungsschutz und die schließlich offene Nominierung im Haus. Gut zu sehen ist aber, dass die Show nach der letzten Werbepause schon nicht mehr alle Fans zurückholte - und auch bei der Late-Night-Show, die am Dienstag ungewohnt früh startete, war die Resonanz rückläufig.

Der Vorabend-Verlauf: Kräftiger Schub für "Galileo"

In Kürze wird "Galileo" 25 Jahre alt. Am Dienstag war schön zu sehen, dass die Sendung weiterhin ein Einschaltimpuls ist. Nach 19 Uhr stieg die ProSieben-Kurve jedenfalls sprunghaft an. Gleiches gilt, wenn auch nicht so steil, für Teile der aktuellen Sat.1-Access-Prime. Sowohl die "Lebensretter" als auch "Die Landarztpraxis" sammelten am Dienstag Stück für Stück neues Publikum ein. 

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Fußball stärkt ZDFwerbefernsehen

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Hier erzielte das ZDF wegen des Sponsorings im Rahmen des viel beachten DFB-Spiels einen besonders hohen Wert. 30 Prozent sind weit mehr als das Übliche. Dennoch reichte es "nur" für Platz drei. Die Spitzenposition ging einmal mehr an das 41 Prozent erreichende AdAlliance und Seven.One Media sicherte sich mit tollen 35 Prozent Rang zwei.

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Werbe-Ranking: Lindt ganz vorne

Lindt hält den Werbdruck kurz vor dem Start der Adventszeit weiter aufrecht und hat am Dienstag im Vergleich zum Vortag nochmals 50 Spots mehr gezeigt. So liefen in den deutschen Werbeinseln 298 Werbespots, die auf einen fantastischen XRP in Höhe von 225 Punkten kamen. Lindt warb also nicht nur sehr oft, sondern eben auch in eher reichweitenstarken Umfeldern. Konkret war Lindt oft auf den großen Vollprogrammen zu sehen und ganz besonders häufig bei Kabel Eins. Auch Sat.1 und Vox zeigten viele Spots der Firma.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.