Der Primetime-Verlauf: Kurz vor dem Abpfiff nochmal Fußball
Das Fußballspiel der deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft zeigte einen eigentlich recht typischen Kurvenverlauf. Ganz am Ende hatte die Partie die mit Abstand meisten Zuschauerinnen und Zuschauer. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie, die Deutschland mit 3:0 für sich entschied, allerdings schon klar entschieden. Der ersten beiden Tore fielen noch vor der 30. Spielminute.
Das von Sat.1 gesendete Halbfinale von "The Voice of Germany" hielt sein Publikum den Abend über gut bei der Stange und sicherte sich, was nicht aller Tage vorkommt, um kurz vor Mitternacht die höchste Reichweite. Zu diesem Zeitpunkt steuerte die Show auch auf ihren spannenden Höhepunkt zu. Mit dem Start von "Promi Big Brother" um 23:57 Uhr schalteten dann aber einige ab.
Mit einer True-Crime-Sendung von "Galileo" ist es ProSieben nach 23 Uhr kurzzeitig gelungen, neues Publikum an sich zu binden. Vor allem in den ersten Minuten der Sendung stieg die Verlaufskurve an. "Galileo" hatte in den knapp drei Stunden davor nicht wirklich Impulse erzeugen können. Und im Ersten verlor der Spielfilm "Geheimkommando Familie" recht viele Fans zu Beginn.
Der Vorabend-Verlauf: Ein Quiz reicht
Die RTL-Eislauf-Soap "Alles was zählt" hat nach dem Werbeblock, also grob in den letzten knapp zehn Minuten der Folge, sehr schnell zugelegt. Zum Cliffhanger hin schauten also mehr und mehr Leute zu. Das nachfolgende "GZSZ" verlor dann erst mal Fans. Im Ersten hatten derweil, kein neues Phänomen, zahlreiche Fans von "Wer weiß denn sowas?" keine Lust auf das anschließende "Quizduell".
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Fußball pusht ZDF
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Die Primetime-Fußballübertragung in deren Rahmen kurze Presenter-Spots liefen, hat dem ZDF Werbefernsehen zu einem überdurchschnittlich guten Daily Reach verholfen. Mit 22 Prozent sicherte man sich den dritten Rang hinter dem wieder dominierenden Ad Alliance und Seven.One Media.
Werbe-Ranking: Aldi legt zum Wochenende hin zu
Kunden, die ihren Wochenendeinkauf bei Aldi erledigen, sind besonders wichtig. Der Discounter hat auch in dieser Woche die Zahl der geschalteten Spots zum Wochenende hin deutlich erhöht. Zwischen 95 und 109 Spots schaltete Aldi von Montag bis Mittwoch, 185 waren es dann am Donnerstag und knapp über 200 am Freitag. Damit setzte sich Aldi auf den zweiten Rang der XRP-Charts, denn die erzielte Werbereichweite lag bei 140 Punkten. Noch besser unterwegs war am Freitag nur Lindt, das mit fast 185 Punkten erneut deutlich dominierte.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.