Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Silbereisen profitiert doppelt

"Wilsberg" und "Der Alte" präsentierten sich am Samstagabend im ZDF sehr stabil: Wer einmal eingeschaltet hatte, blieb auch dran. Nach dem Ende von "Wilsberg" war vielen Zuschauerinnen und Zuschauern aber ganz offenbar nach einer anderen Programmfarbe: Sie schalteten um - davon profitierten Florian Silbereisens "Schlagerchampions" im Ersten spürbar. Das Erste profitierte dann auch noch einmal gegen 22:15 Uhr, als der Film "Ruf der Wildnis" bei RTL zu Ende war. Hier stieg die Verlaufskurve des Senders erneut spürbar an, aber auch Sat.1 konnte einige Film-Zuschauer von RTL abgreifen. Die "Aladdin"-Kurve erreichte zu diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt. 

230113primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: Langsam abwärts

Das ZDF musste am Samstagvorabend nach und nach Publikum abgeben. Die Wintersport-Übertragungen liefen am späten Nachmittag noch richtig gut, "SOKO München" performte danach schon auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Nach einem zwischenzeitlichen "heute"-Hoch gab "Buchstäblich leben" noch einige Zuschauerinnen und Zuschauer ab. Das Erste konnte dank der "Sportschau" fast den ganzen Vorabend hinüber Publikum hinzugewinnen. 

230113vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. 

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Werbe-Ranking: Viel hilft viel

Tipico ist am Samstag dank seiner Werbung im Bundesliga-Umfeld reichweitenstärkster Werber im deutschen Fernsehen gewesen. Die Marke erreichte eine Brutto-Reichweite in Höhe von fast 110 XRP, dafür benötigte man allerdings auch 360 Spots. Tipico fährt also wie gehabt seine altbekannte Strategie: Viel hilft viel. McDonalds kam auf Rang zwei nur knapp hinter dem Wettanbieter ins Ziel, schaltete aber 100 Spots weniger. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.