Der Primetime-Verlauf: Reihen halten ihr Publikum
Gleich mehrere Sender boten am Sonntagabend fiktionale Programme an. Auffallend war dabei, dass sowohl die Programme von Das Erste, dem ZDF und RTL ihr Publikum sehr gut über den Abend hielten. Zwar verlor der "Tatort" zuerst etwas an Reichweite, stabilisierte sich aber schnell. Gleiches gilt für den ZDF-"Herzkino"-Streifen aus der "Frühling"-Reihe und auch für "Fast & Furious 9", das mit quietschenden Reihen für stabile Werte bei RTL sorgte. Und bei ProSieben verfing eine weitere "Wer stiehlt mir die Show?"-Ausgabe – zumindest bis 22:15 Uhr. Zu späterer Stunde ging die Reichweite dann wie gewöhnlich leicht zurück.
Zurück aber zum Ersten, wo ab 21:45 Uhr Markus Söder bei "Caren Miosga" zu Gast war. Der Talk hielt nicht alle Zuschauerinnen und Zuschauer des "Tatorts" – hielt seine Werte dann aber insbesondere im Einzeltalk-Teil zu Beginn recht stabil. Gegen Ende der einstündigen Sendung bröckelte die Reichweite aber leicht weg.
Der Vorabend-Verlauf: Mit Leischik geht es bergauf
"Bitte melde dich" hieß es auch an diesem Sonntag wieder im Vorabendprogramm von Sat.1 – und anmeldet haben sich quasi in der Tat zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer. Während der Emotainment-Sendung, die um kurz vor 19 Uhr startete, verzeichnete Sat.1 jedenfalls ein gehöriges Reichweitenplus – das fiel auch deshalb so deutlich aus, weil der Sender seine Werbeblöcke recht zu Beginn und recht zum Schluss der Folge platzierte – insbesondere im langen Mittelteil stieg die Kurve also stetig an.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Das gibt es auch nicht alle Tage: Ad Alliance und Seven.One Media verbuchten mit jeweils 39 Prozent einen gleich starken Daily Reach.
Werbe-Ranking: Spitze eng beisammen
Weiterhin wirbt Sky für sein Programm und seine Inhalte (fast) nur im Pay-TV, dort allerdings in großer Stückzahl. Allein 713 Spots liefen am Sonntag, erneut hauptsächlich auf den Sendern 13th Street, Syfy und Universal Channel. Ganz vereinzelt waren Sky-Spots auch bei ProSieben Maxx zu sehen. Das alles führte zu einem XRP-Wert in Höhe von etwas mehr als 93 und dem Spitzenplatz im Ranking. Knapp dahinter sortierten sich Lenor, Volkswagen, Lidl und Vodafone ein. Vodafone hat Rang fünf hatte nur rund acht XRP-Punkte weniger als der Fernsehanbieter.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.