Der Primetime-Verlauf: "RTL direkt" kostet "WWM"-Endphase viel Publikum
Der Kurvenverlauf von "Wer wird Millionär?" in den rund eine Million von All Eyes On Screens ausgewerteten Vodafone-Haushalten zeigt, dass Günther Jauch in den ersten 50 Minuten der Sendung viele Zuschauerinnen und Zuschauer einsammeln kann, dann ist in etwa die Flughöhe bis 22:15 Uhr erreicht. Die Unterbrechung der Sendung für "RTL direkt" kostet dann allerdings einen erheblichen Teil des Publikums - so schalteten rund 23 Prozent der zuvor zugeschalteten von AEOS ausgewerteten Haushalte mit dem Beginn von "RTL direkt" ab, das sich über die Laufzeit der Sendung dann aber zumindest sehr stabil hielt. Nach "RTL direkt" kehrten die ursprünglichen "WWM"-Zuschauerinnen und Zuschauer dann für die Endphase der Sendung auch nicht mehr zurück.
Der Vorabend-Verlauf: "Tüll und Tränen"-Fans schlagen beim ZDF auf
Wenn bei Vox am Vorabend "Zwischen Tüll und Tränen" zu Ende geht, findet offenbar ein merklicher Publikumsaustausch statt: "First Dates" braucht zumindest in den von AEOS ausgewerteten Haushalten erst eine gewisse Anlaufzeit, um wieder auf das vorherige Reichweitenniveau aufzuschließen. Viele "Tüll und Tränen"-Fans wechseln hingegen offenbar zu "Hallo Deutschland", das zu diesem Zeitpunkt einen massiven Reichweitenanstieg verzeichnet.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: McDonald's verteidigt den Spitzenplatz
Mit dem Ende der Oster-Angebotsaktion nahm sich Amazon auch in Sachen TV-Werbung wieder etwas zurück: Hatte man in der vergangenen Woche das Bruttoreichweitenranking auf Wochensicht noch angeführt, so reichte es am Montag nun nur noch für Rang 7. Spitzenreiter war nun wie schon am Sonntag stattdessen McDonald's. Der Burgerbräter hat seine Werbeaktivitäten seit Donnerstag vergangener Woche deutlich intensiviert. Dabei streut man im Privatfernsehen recht breit und belegt sowohl die Seven.One- als auch die Ad Alliance-Sender recht stark, aber auch RTLzwei, und kleinere Sender wurden bedacht. Die Sender mit den meisten Spot-Ausstrahlungen waren aber zwei Kindersender: Nick und Super RTL. Der Disney Channel ist außen vor - wohl weil dort für die Kinderprogramme recht strikte "Healthy Living Guidelines" gelten.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.