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Der Primetime-Verlauf: "KdRs" hält sein Publikum (natürlich) nicht

Hin und wieder ist ja davon die Rede, dass der Zuschauer ein Gewohnheitstier ist. Wer nun am Mittwoch linear den Staffelauftakt zur neuen Runde von "Kampf der Realitystars" anschaute, brauchte Sitzfleisch. Zu Ende war die Episode erst um kurz vor Mitternacht. So dauerte somit also klar länger als üblich. Im Vorjahr ging die reguläre Auftaktfolge drei Stunden, in den Wochen danach war meist zwischen 22:40 und kurz nach 23 Uhr Schluss. Auch am Mittwoch zeigte sich, dass die Reichweite insbesondere nach 22:30 Uhr klar nach unten zeigte. Insbesondere in der ersten halben Stunde, also bis 20:45 Uhr, hatte die Produktion aber viel Publikum eingesammelt.

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"Charité" hat derweil auch am Mittwoch viel Publikum verloren. Nach der "Tagesschau" jetzte die Kurve zu einer regelrechten Talfahrt an, die sich während der Episode zwar verlangsamte, aber eben nicht abebbte. Publikum hinzugewonnen hat derweil das ZDF mit der "Terra X-Show", die ihren Peak zum Schluss der Ausstrahlung erreichte.

Der Vorabend-Verlauf: RTLzwei verliert um 18 Uhr Publikum

Noch bis Frühsommer wird RTLzwei um kurz nach 18 Uhr seine Daily "Köln 50667" starten - dann ist Schluss mit dem langjährigen Format. Was stattdessen laufen soll, hat der Privatsender bis dato noch nicht verraten. Auffallend ist derzeit: Das Zusammenspiel zwischen Sozial-Reportage und Fiction klappt nicht gut. Direkt nach "Hartz und herzlich" verabschiedeten sich auch am Mittwoch wieder zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer. Anders lief es bei ProSieben um kurz nach 19 Uhr: "Galileo" sorgte nach den "Simpsons" für einen schnellen Anstieg der Kurve. 

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.

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Werbe-Ranking: DB düst in die Top15

Während Lenor weiter von der Spitze grüßte, fand sich mit der Deutschen Bahn ein zuletzt eher seltener Gast in den Top15. Die DB kam auf etwas mehr als 53 Punkte, brauchte für diesen Wert aber nur 61 Buchungen. Heißt: Man war in erster Linie in reichweitenstarken Programmen zu finden - so lief rund jeder fünfte Spot im RTL-Programm. Beworben werden derzeit in 20-Sekündern übrigens Urlaubstrips per Zug.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.