Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Primetime-Verlauf: Ungewöhnliche Fußball-Kurve

Normalerweise baut sich die von All Eyes on Screens erhobene und auf mehr als einer Million Vodafone-TV-Haushalten basierende Verlaufskurve Stück für Stück auf, wenn ein Sender ein Fußballspiel überträgt. Hintenraus sind oft die meisten Menschen mit dabei - je nach dem, wie das Ergebnis ist. Am Dienstag verzeichnete RTL jedoch einen gänzlich anderen Verlauf, was wohl nicht zuletzt auch damit zusammenhängen dürfte, dass man lediglich ein Freundschaftsspiel zeigte - und dann auch noch eins ohne Deutschland. 

In der Grafik ist deutlich zu erkennen, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer kurz vor dem Anpfiff zum Sender kamen. Soweit so normal. Danach ging es aber nicht mehr bergauf, stattdessen blieb die Kurve recht konstant. Es waren wohl die Hardcore-Fans, die sich dieses Spiel nicht entgehen lassen wollten. Als im Ersten "In aller Freundschaft" zu Ende war, schalteten von dort viele zu RTL, sie verschwanden mit der Halbzeit aber auch wieder. In Halbzeit zwei konnte RTL die Fans wieder zurückgewinnen - aber eben nicht mehr. Nach dem Schlusspfiff verabschiedeten sich dann viele Zuschauerinnen und Zuschauer direkt.

240604primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: Fußball auch am Vorabend 

Etwas klassischer war der Fußball-Verlauf am Vorabend, wo Das Erste das EM-Qualispiel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen Polen zeigte. In der ersten Halbzeit sammelte man langsam aber sicher immer mehr Fans ein und während den zweiten 45 Minuten war dieser Trend sogar noch deutlich ausgeprägter. Geholfen hat da sicherlich auch die immer reichweitenstarke "Tagesschau" um 20 Uhr, die schon deutlich vorher Publikum anzieht. 

240604vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

240604sales © All Eyes On Screen

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.

Werbe-Ranking: Amazon hält Werbedruck hoch

Ähnlich wie am Montag ist Amazon auch am Dienstag die reichweitenstärkste Marken in den Werbeblöcken der TV-Sender gewesen. Und das sehr deutlich: Die erzielten 193 XRP sind ein sattes Plus gegenüber Montag, als 157 XRP ermittelt wurden. 297 Spots schaltete Amazon - mehr als die anderen Marken in den Top 3. Das spiegelt sich dann eben auch im Ergebnis wider. 

240604xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.