Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Vorabend- & Primetime-Verlauf: Deutschland-Fans hofften bis zum Ende

Bereits um 18 Uhr startete das Viertelfinalspiel zwischen Deutschland und Spanien, also eigentlich zu einer Zeit, in der freitags teils noch gearbeitet wird oder der Feierabend gerade erst angebrochen war. Dennoch waren zum Anstoß schon die meisten Fußballfans vor den Bildschirmen. Zwar legte das Spiel im ersten Durchgang noch zu, allerdings weit weniger stark als vielleicht zu vermuten gewesen wäre.



Nach der Halbzeitpause startete das Spiel vor etwas weniger Fernsehenden in den Vodafone-Haushalten, legte aber deutlich zu. Insbesondere um den späten Ausgleichstreffer herum erreichte die Übertragung im Ersten dann ihre Bestwerte. Der erste Break vor der Verlängerung führte dazu, dass manche wieder abschalteten, doch als der Ball rollte, kamen die Fans wieder zurück. Wenig überraschend erreichte die Übertragung nach AEOS-Daten ganz zum Schluss das meiste Publikum. Deutschland glaubte also bis zum Ende, dass alles möglich ist.

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Nach Spielende schalteten viele dann weg, die ARD-Übertragung lief noch bis 21:30 Uhr. Schon um 20:40 Uhr startete das ZDF seine Berichte rund um das zweite Viertelfinale des Tages – und begann auf sehr niedrigem Niveau. Zum Anpfiff des Spiels zwischen Portugal und Frankreich waren bei Weitem noch nicht alle da. Einen regelrechten Sprung machte die "Sportstudio"-Übertragung dann übrigens um halb zehn Uhr abends, als sich die ARD aus Stuttgart verabschiedet hatte und zur "Tagesschau" schaltete.

Die höchsten Werte generierte das Primetime-Spiel übrigens sehr spät abends: Um kurz vor 23:45 Uhr fand das Elfmeterschießen statt. Hier war die Übertragung so gefragt wie in den Minuten und Stunden zuvor nicht.

verlauf240705 © All Eyes on Screens

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Wenig überraschend entfiel der beste Daily Reach am Freitag auf ARD Media – wegen der frühen Anstoßzeit konnte im Umfeld von Deutschland gegen Spanien ja auch Werbung gebucht werden. 48 Prozent sicherte sich die ARD und lag somit vor Ad Alliance mit 30 Prozent. Den dritten Rang teilten sich das ZDF Werbefernsehen und Seven.One Media.

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Werbe-Ranking: Temu wieder da, auch Netflix Apple setzen auf Fußball

Temu hat auch während des Viertelfinals der DFB-Elf die gigantischen Reichweiten genutzt – und um Umfeld des Spiels vier Spots geschaltet. Diese vier Buchungen reichten dem Online-Händler, um mit einem XRP in Höhe von 143,7 Punkten den zweiten Rang zu generieren. Temu war sonst in dieser Woche gar nicht in den deutschen Werbeblöcken vertreten. Und Temu war mit seinem Auftauchen am Freitagvorabend im Ersten keineswegs allein. Auch andere Unternehmen wollten auf einen Schlag eine sehr große Anzahl an Personen erreichen. So warb Netflix etwa für "Beverly Hills Cop" und Apple für sein iPhone.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.