Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

In der ersten Nach-Olympia-Woche sind die Sponsoren der Übertragungen des sportlichen Großereignisses nun natürlich auch aus dem Ranking der am bruttoreichweitenstärksten vertretenen Marken in den Werbeblöcken der deutschen Sender verschwunden, stattdessen werden die Couch-Potatoes nun vor allem wieder mit Werbung für Süßigkeiten geködert. Den Spitzenplatz konnte dabei Haribo ganz knapp vor der Ferrero-Marke Kinder erklimmen, Milka von Mondelez folgt mit etwas Abstand dahinter. Dass Sky sich im Ranking von All Eyes On Screens noch davor auf Platz 3 einreiht, liegt daran, dass hier auch die Eigenwerbung auf der eigenen Plattform mit eingerechnet ist.

Doch zurück zum Süßigkeiten-Trio: In der Belegung der Sender lassen sich hier weiterhin deutliche Unterschiede feststellen. Vor allem Mondelez tanzt bei Milka aus der Reihe und macht weiterhin einen großen Bogen um die Sender von ProSiebenSat.1, stattdesen entfällt über 61 Prozent der erzielten Bruttoreichweite auf die Ad Alliance, enorm stark übergewichtet ist aber vor allem das von El Cartel vermarktete RTLzwei, fast 21 Prozent der Bruttoreichweite wurden hier erzielt.

Haribo wiederum ist das einzige der drei Unternehmen, das mit dem Ersten auch einen öffentlich-rechtlichen Sender mit in seinen Werbemix mischt. Mit den Schaltungen dort erzielt Haribo tatsächlich mehr Bruttoreichweite als bei ProSieben oder Kabel Eins. Der klare Schwerpunkt liegt aber auch hier auf der Ad Alliance, die über 50 Prozent der Bruttoreichweite beisteuert. Bei Kinder von Ferrero werden die beiden großen privaten Sendergruppen ähnlich stark berücksichtigt, hier liegt mit kleinem Vorsprung sogar ProSiebenSat.1 vorn.

AEOS-Werberanking © All Eyes on Screens

Während Procter & Gamble schon das ganze Jahr über stark für Lenor wirbt - auch in der vergangenen Woche reichte es wieder für einen Platz in den Top 5 - wurde zuletzt auch die Waschmittel-Marke Ariel stärker in den Mittelpunkt gerückt. 650 Spots wurden geschaltet, die gemeinsam eine Bruttoreichweite von 463 XRP erzielten. Damit war es die bislang mit Abstand stärkste Werbewoche 2024, in keiner anderen Woche wurde bislang die 400er-Marke übertroffen.

Bis auf Platz 6 nach vorne ging's diesmal zudem für Parkside - die Werkzeug-Eigenmarke von Lidl und Kaufland, für die Arnold Schwarzenegger die Werbetrommel rührt. 1.254 Spot-Ausstrahlungen waren in den vergangenen sieben Tagen geschaltet, die die Bruttoreichweite auf 479 XRP hochtrieben - in keiner anderen Woche 2024 wurde im Fernsehen bislang intensiver für die Parkside-Produkte geworben. Es war aktuell die dritte Woche des aktuellen Flights, davor gab es nur im Frühjahr vier Wochen, in denen die Schwarz-Gruppe die Parkside-Produkte in den Mittelpunkt stellte. Auch Lidl selbst war übrigens mit fast 800 Spot-Ausstrahlungen vergangene Woche stark engagiert und verpasste nur knapp den Einzug in die top 10.

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.