Der Primetime-Verlauf: "RTL Direkt" schadet Jauch
Mit einer 3-Millionen-Woche im Rahmen von "Wer wird Millionär?" zelebriert aktuell wieder das Comeback der Quizsendung mit Günther Jauch. Weil die Folgen aber Überlänge haben, werden sie durch "RTL Direkt" unterbrochen. Welche Auswirkungen das hat, zeigt sich exemplarisch in der untenstehenden Verlaufsgrafik. "Wer wird Millionär?" ist bis 22:15 Uhr ziemlich stark unterwegs, durch die Unterbrechung geht aber offenbar viel Publikum verloren. Nach dem Ende der Nachrichtensendung kann das Quiz jedenfalls nicht mehr an die vorherigen Erfolge anknüpfen.
Spannend auch: "Mord mit Aussicht" hat beim Comeback vor allem in den ersten rund 30 Minuten viele Zuschauerinnen und Zuschauer verloren. "In aller Freundschaft" dagegen hielt das Publikum später sehr konstant. Beim ZDF dagegen ist zu sehen, wie sich der Sender nach und nach steigern konnte - den Höhepunkt hatten die Mainzer mit dem "heute journal" gegen 22 Uhr erreicht.
Der Vorabend-Verlauf: "Hartz und herzlich" hilft RTLzwei
Seit einigen Tagen zeigt RTLzwei am Vorabend um 18 Uhr nun schon neue Ausgaben von "Hartz und herzlich". Dass das durchaus funktioniert, ist an der Verlaufsgrafik zu erkennen: Das Format sammelte nach und nach Publikum ein, erst eine Werbeunterbrechung unterbrach den Lauf. Bei ProSieben sorgte "Galileo" für einen Einschaltimpuls, in Sat.1 waren es die Nachrichten.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 15 Prozent der gemessenen Haushalte sicherte sich ARD Media am Dienstag Platz drei der erfolgreichsten Vermarkter. Dahinter folgte das ZDF Werbefernsehen und erst dann kamen die anderen Privat-Vermarkter.
Werbe-Ranking: Amazon steigert Werbedruck
Amazon hat es am Dienstag bis auf Platz zwei der reichweitenstärksten Marken geschafft. 129 Spots hat der US-Konzern geschaltet, das waren so viele wie seit Wochen nicht mehr. Mit einer Bruttoreichweite von rund 124 XRP musste man sich im Marken-Ranking nur McDonalds geschlagen geben. Amazon warb am Dienstag unter anderem für sich als Unternehmen, aber auch für den Premium-Dienst Prime sowie speziell für die Prime-Video-Serie "Die Ringe der Macht". Die meisten Schaltungen entfielen auf RTL, wo fast 30 Prozent aller Amazon-Spots zu sehen waren. Auch Vox (9,3 Prozent) und Sat.1 (8,5 Prozent) wurden recht häufig belegt.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.