Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: RTL dominiert

Die Stärke von RTL am Dienstagabend wird in der Verlaufsgrafik sehr sichtbar: Bereits vor dem Anpfiff um 20:45 Uhr kamen viele Menschen zum Sender, in der Folge ging es bis zur Halbzeit Stück für Stück weiter bergauf. Nach dem Beginn der zweiten 45 Minuten sammelte RTL erneut nach und nach Zuschauerinnen und Zuschauer ein, den Höhepunkt hatte man erst mit dem Schlusspfiff erreicht. Danach sowie nach der kurzen Analyse schalteten jedoch viele ab. 

Nach dem Ende des Spiels bei RTL profitierten vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender: Im Ersten verzeichneten die "Tagesthemen" einen spürbaren Einschaltimpuls, davon profitierte im weiteren Verlauf auch "Maischberger". Einige Fußball-Fans gingen aber auch zum ZDF und sahen dort noch eine "37°"-Doku, Markus Lanz konnte trotz der späten Uhrzeit in den ersten rund 20 Minuten seines Talks sogar konstant Menschen hinzugewinnen. 

240910primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: Zuschauer früh bei RTL

Das anstehende Spiel zwischen Deutschland und den Niederlanden hatte auch Auswirkungen auf das Vorabendprogramm bei RTL. Dort profitierte vor allem "GZSZ" im letzten Sendungsdrittel spürbar von Zuschauerinnen und Zuschauer, die frühzeitig zum Sender zappten, um auch die Vorberichterstattung nicht zu verpassen. Der kleine Knick um kurz vor 20:15 Uhr ist auf die "GZSZ"-Zuschauer zurückzuführen, die sich nach dem Ende der Folge verabschiedeten. 

240910vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Die hohen Zuschauerzahlen von RTL in der Primetime sorgten dafür, dass auch die Ad Alliance deutlich mehr Haushalte erreichte als üblich. Mit 47 Prozent der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte erreichte man ein deutlich besseres Ergebnis als sonst. Seven.One Media kam nur auf 29 Prozent. 

240910sales © All Eyes On Screen

Werbe-Ranking: Amazon legt weiter zu

Waren Amazon und Milka zum Start in die neue Woche noch nahezu gleich stark unterwegs, konnte der US-Konzern das Duell jetzt für sich entscheiden. So reichten Amazon 188 Spots für eine Bruttoreichweite in Höhe von 176 XRP. Mondelez Deutschland schaltete für Milka sogar 291 Spots, landete damit aber nur bei 133 XRP - das bedeutete trotzdem Platz zwei im Ranking. Die Ferrero-Marke Kinder lag nur knapp hinter Milka. Überhaupt übersprangen am Dienstag gleich sechs Marken die 100-XRP-Grenze - damit war es ein ziemlich reichweitenstarker Tag. 

240910xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.