Die offizielle Einschaltquotenmessung der AGF/GfK ergab für "TV Total", das diesmal aus Anlass des Poldi-Abschiedsspiels ausnahmsweise donnerstags lief und ausnahmsweise schon um 19:45 Uhr startete, recht ernüchternde Zahlen. Ein Blick auf den Nutzungsverlauf in den von All Eyes On Screens ausgewerteten Vodafone-Haushalten gibt auch Ausschluss darüber, warum kaum besseres zu erwarten war. Da zeigt sich zunächst, dass am Vorabend der Beginn von "TV Total" zunächst ein Abschalter im Vergleich zu "Galileo" war - was nicht ganz unerwartet kommt, weil man hier vom gewohnten Programm abgewichen ist. Bereits rund zehn Minuten nach dem Start folgte dann zudem der erste Werbeblock, was es erschwerte, hier noch Reichweite aufzubauen.
Um 20:15 gab es dann aber zunächst einen großen Reichweiten-Anstieg - hier ist nunmal der große Um- und Einschaltzeitpunkt im Fernsehen, zu dem Publikum nochmal neu verteilt wird, womöglich waren auch noch einige "The Voice"-Fans darunter, die aus Gewohnheit zu ProSieben schalteten. Allerdings nutzte ProSieben die Chance nicht, dieses Publikum bei sich zu halten, weil direkt um 20:17 Uhr schon der nächste zehnminütige Werbeblock folgte - und viel Publikum direkt in die Arme der Konkurrenz trieb. In den Minuten vor dem Anpfiff ging's dann zwar nach oben, das war aber sicherlich weniger "TV total" zuzuschreiben als der Zugkraft der Partie selbst. Die höchste Aufmerksamkeit lag dann übrigens nicht während des Spiels auf der Übertragung, sondern als ab 22:10 Uhr die eigentliche Verabschiedung begann.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Edeka mit stärkstem Werbe-Tag seit drei Monaten
Nachdem der Werbedruck von Amazon nach Ende der Prime Deal Days wieder etwas abnahm - mit einer Bruttoreichweite von über 120 XRP aber trotzdem weiter ziemlich hoch blieb - erklomm am Donnerstag Shop-Apotheke wieder den Spitzenplatz. Etwas weiter hinten im Feld schaffte es auf Platz 7 auch Edeka mal wieder auf einen der vorderen Ränge. Der Donnerstag war für das Unternehmen damit der bruttoreichweitenstärkste Tag seit Anfang Juli.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.