Foto: Axel SpringerAlle zwei Wochen kommt Springers "TV Guide" - und mit jeder neuen Ausgabe auch eine neue Umfrage...

Für die Ausgabe 10/2007 hat "TV Guide" fragen lassen ob man noch über Harald Schmidt lachen könne. Das Ergebnis: Über 60 Prozent der Fernsehzuschauer können nicht mehr über Harald Schmidt lachen. Soweit, so gut. Kurios ist dann mal wieder die Deutung dieser Umfrage, die völlig haltlos ist. "Harald Schmidt steckt in der Krise", heißt es in der Pressemitteilung zur Umfrage. Man nennt noch einmal die gesunkenen Quoten seiner ARD-Show. Und dann heißt es: "Jetzt zeigt eine repräsentative Umfrage von 'TV GUIDE' sein Problem: Ihm fehlt die Unterstützung des Publikums. Mit über 60 Prozent findet die Mehrheit der TV-Zuschauer den Entertainer nicht lustig."

Bitte einmal kurz nachdenken. Merken Sie's? Genau, richtig. Wenn knapp 40 Prozent der TV-Zuschauer Schmidt toll finden, dann wäre das mehr als genug. Der Liebling aller Fernsehzuschauer war Schmidt sowieso nie. Ohnehin: Eine wirkliche Aussage hätte diese Umfrage erst dann, wenn man eine vergleichbare Umfrage von vor ein paar Jahren zur Hand hätte. So aber ist diese Umfrage ein tolles Beispiel dafür, wie man Umfragen nicht zur Erforschung von Sachverhalten sondern zur Bestätigung schon längst bekannter Daten nutzt. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Schlagzeile für die Pressemitteilung schon gedanklich ausformuliert war bevor die Umfrageergebnisse vorlagen.