Grafik: DWDL; Logo: Rose d'OrZum Abschluss des 47. Rose d'Or-Festivals wurden am Mittwochabend wieder die Goldenen Rosen vergeben. Neun mal war Deutschland insgesamt in diesem Jahr in den diesmal nur noch sieben Kategorien nominiert, doch kein einziger Preis ging in diesem Jahr nach Deutschland. Im vergangenen Jahr konnten die deutschen Vertreter noch fünf goldene Rosen mit nach Hause nehmen - bei damals allerdings auch deutlich mehr Kategorien.

Das dominierende Land war dafür diesmal ganz klar Großbritannien. In sechs von sieben Kategorien gewann ein Vertreter aus dem Vereinigten Königreich. Einzige Ausnahme war der Bereich Show: Hier konnte sich das kroatische Format "The Pyramid" unter anderem gegen "Schlag den Raab" durchsetzen. "The Pyramid" ist eine Mischung aus interaktiver Game- und Talkshow, in der drei Kandidaten mit unterschiedlichster Herkunft mit genauen Zeitvorgaben die fünf Topthemen der Woche diskutieren. Das Publikum darf per Telefonvoting abstimmen und wer gewinnt, kommt eine Runde weiter.


Der Spezialpreis "Best of 2007", der unter allen Gewinnern der "Goldenen Rose" noch an das nach Jury-Meinung insgesamt beste Programm verliehen wurde, ging an die Dokumentation "Young@Heart", die auch in der Kategorie "Art Documentary" gewann. Der 120-minütige Film zeigt die Mitglieder eines Chors mit älteren Menschen bei den Proben zu einer neuen Aufführung.

In der Kategorie "Sitcom" mussten sich die drei deutschen Nominierten "Türkisch für Anfänger", "Alle lieben Jimmy" und "Dr. Psycho" der britischen Serie "Not Going Out" geschlagen geben. In der Kategorie "Comedy" setzte sich "The Vicar of Dibley" unter anderem gegen die von Sony Pictures produzierte Serie "Geile Zeit" durch, die demnächst bei RTL zu sehen sein wird.

Das beste Reality-Format des Wettbewerbs war nach Jury-Meinung "Secret Millionaire". Darin verzichtet jede Woche ein Multi-Millionär auf sein luxuriösess Leben, um inkognito 10 Tage in den ärmsten Viertel mit genauso viel Geld wie ein Sozialhilfeempfänger bekommt, zu wohnen. Am Ende vergibt er Teile seines eigenen Vermögens an von ihm ausgesuchte Personen.

Weitere Goldene Rosen gingen an den britischen Animationsfilm "Peter and the Wolf" in der Kategorie Performing Arts, "Con Passionate" in der Kategorie Soap und "Man on the Moon" in der Kategorie Opera Special Prize. Einzige Ehrenrettung für Deutschland: Immerhin bekam "Mozart 22 - Le Nozze di Figaro" als einziges deutsches Format noch eine besondere Erwähnung der Jury. Zudem bekamen auch die Soap "Home Affairs" und das Format "Car Men" in der Kategorie Performing Arts noch eine besondere Erwähnung.

"Die Gewinner sind repräsentativ für eine fantastische, facettenreiche Programmgestaltung: von Big-Budget-Produktionen aus Großbritannein bis zu kleinen aber dennoch starken und höchst kreativen Sendungen aus aller Welt", sagte Festival-Direktor Urban Frye. "Aus aller Welt" ist allerdings auch leicht euphemistisch ausgedrückt bei gerade mal einem nicht-britischen Format.