Das Kölner Ringfest 2003: Unser VorOrt-Bericht

Während über der Musikmesse Popkomm in diesem Jahr eine dezente Trauerstimmung lag, da sich die Veranstalter für Berlin als zukünftigen Standort entschieden haben, wurde auf dem Ringfest gefeiert wie schon seit Jahren: Mit diversen Bühnen, vielen Ständen, reichlich Publikum und guter Stimmung war die Domstadt voll im „Ringfest-Fieber“.

`Top of the Pops`: Die Acts
Die "Superstars" in Köln
RTL-Bühne: Backstage-Bilder
Die größte Bühne stellte in diesem Jahr RTL. Dort gab es u.a. mehrstündige „Top of the Pops“-Specials und am Samstagabend auch eine „Superstar“-Show. DWDL war vor Ort und auch hinter den Kulissen der RTL-Bühne. Am Samstag begann das Programm bereits mittags, doch erst gegen 15 Uhr ging es dann richtig los: Ole Tillmann trat auf die Bühne und moderierte danach knapp dreieinhalb Stunden ein Musikprogramm, dass auf dem Ringfest in der Tat seinesgleichen sucht.

No Angels, Bro`Sis und Co. auf der RTL-Bühne

Neben den zwei „Popstars“-Gruppen No Angels und Bro`Sis sorgten u.a. auch B44, In-Grid, Sylver, Eko Fresh, Oli P., Elmar Brandt und Co. für gute Stimmung. Auch wenn Ole Tillmann mit tollen Sprüchen „Und gleich kommt ein Act, der live singt. Deshalb müssen wir die Bühne kurz umbauen“ gleichzeitig mehr verriet als er wohl sagen wollte. Unverkennbar RTL: Spätestens nach jedem zweiten Act gab es auch auf dem Ringfest einen Werbebreak. Via Riesenscreen über der Bühne wurden die tausenden Besucher die auf dem Friesenplatz vor der RTL-Bühne ausharrten mit Werbebotschaften beschallt.

Foto: DWDL/Thomas Lückerath"Falsche" Nena sorgt für Aufregung

Kurz nach 18 Uhr: Nach der letzten Werbepause dieses „Top of the Pop“-Blocks kam dann noch Überraschungsgast Nena. Dachten jedenfalls alle. Aber auch wenn sie genauso gut tanzen konnte, ein nahezu identisches Aussehen besitzt und ihre Bühnenperformance dem Original sehr ähnlich war: Die „Nena“ auf der RTL-Bühne war nur eine Doppelgängerin und dahinter wiederum steckte gewohnt gekonntes Marketing „made by RTL“. Mit diesem Act wurde dann gleich auf die Show „Deutschlands beste Doppelgänger“ hingewiesen, die im September im Programm ist. Leid tun konnte einem aber die Doppelgängerin: Nach Bekanntgabe des Schwindels erntete sie lautstarke Buh-Rufe.

Panne zwingt zu halbstündiger Pause

Eigentlich sollte dann direkt im Anschluss die von Carsten Spengemann moderierte „Deutschland sucht den Superstar“-Show stattfinden. Doch nach fünfzehn Minuten des Wartens und etlichen Trailern zur neuen Staffel der Castingshow war klar: Es gibt Probleme. Plötzlich fielen sowohl Ton wie Licht aus; die RTL-Bühne trostlos dunkel. Mit einer knappen halben Stunde Verspätung, in der sich Kameramänner mit Frisbee-Spielen die Zeit vertrieben und einem Carsten Spengemann, der während der Reperaturarbeiten unter tosendem Gekreische über die Bühne spaziert, ging es dann los.

"Hilfe die Superstars kommen!"

Den Anfang machte Nektarios. Im Talk mit Carsten konnte er sich nicht verkneifen, den Wechsel zu einer anderen Plattenfirma zu erwähnen. „DSDS“-Moderator Spengemann konterte mit einem „Das war ein Detail, dass wir jetzt nicht wissen wollten“.Mit zwei live gesungenen Songs konnte Nektarios allerdings kaum begeistern. Ihm fehlen zwei Dinge: Die professionelle Vermarktung und eine gute Bühnenpräsenz.

Nach Steffi, die ebenfalls zwei Songs trällern durfte, die kaum auf Interesse stiessen, kam dann Juliette Schoppmann. Wie bei jedem der „Superstar“-Acts talkte auch sie vor ihren Songs kurz mit Spengemann, der sich bei allen Moderationen und Talks als schlagfertig und humorvoll bewies. Spontan las er z.b. die Liebesbriefe vor, die Fans zusammen mit Stofftieren auf die Bühne warfen. Auf die Nachfrage ob die Verfasserin dieser Zeilen noch da sei, reagierte dann allerdings nur ein Kerl, dem Spengemann dann mit „Also Du bist das sicher nicht. Oder deine Eltern haben bei der Geburt irgendwas nicht richtig verstanden“ einen weiteren Spruch drückte. Zwischendurch bat Spengemann auch um einen Applaus für den Standort Köln, „damit die hinter der Bühne hören, in welcher Stadt besser gefeiert werden kann“.

Alexander brachte die Menge zum Toben

Nachdem also dann auch Juliette ihren bekannten Song sowie einen neuen Rocksong performte, bei dem sie alle Register zog und über die Bühne fegte, wurde es laut auf dem Friesenplatz: Alexander Superstar kam und sang. Die Menge tobte, die Bühne bebte und die Mädels kreischten. Was soll man dazu noch mehr sagen? Am Ende standen dann die vier „Superstar“-Finalisten, die vor Ort waren, auf der Bühne und sangen gemeinsam mit Carsten Spengemann und den Ringfestbesuchern „We have a dream“.

So laut es noch Sekunden zuvor gewesen war, so leise war es auf einmal als die „Superstars“ die Bühne verliesen. Sowohl der Friesenplatz als auch die VIP-Area direkt vor der Bühne leerte sich rapide. Als Phil Fuldner und Tom Novy den partywütigen Ringfest-Besuchern im Anschluss einheizten, war das DWDL-Team bereits wieder auf dem Rückweg.

Und nicht nur einem gewissen Herrn S. von RTL bestätigten wir an diesem Tage gerne: Auch die zweite Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ wird vom Medienmagazin DWDL ab dem 1.September gewohnt kritisch und kompetent mit einem eigenen Special redaktionell begleitet.