"Glee" bis 2012, "Lost"-Finale stark, Jack Bauer geht solide

Überraschend hat FOX noch vor dem Ende der ersten Staffel die Serie "Glee" schon bis 2012 verlängert. Bei "Ghost Whisperer" hat sich die Hoffnung auf eine Übernahme durch ABC hingegen zerschlagen. Die Produzenten haben aber schon ein neues Projekt am Start. Unterdessen lockte das "Lost"-Finale so viele Fans wie lange nicht mehr an, Jack Bauer verabschiedete sich solide, "Law & Order" mau.
  • GleeTolle Nachricht für alle "Gleeks": Nachdem sich die Musical-Dramedy "Glee" in der letzten Saison beim jungen Publikum überraschend zum erfolgreichsten Neustart der Saison entwickelt hat, gab FOX nicht nur eine zweite, sondern sogar bereits eine dritte Staffel in Auftrag, wie "Entertainment Weekly" berichtet - und das, bevor überhaupt das Finale der ersten Staffel über die Bühne gebracht ist. "Glee" hatte sich in der ersten Hälfte der Season bereits gut gehalten, im Frühjahr sorgte dann das Lead-In durch "American Idol" noch einmal für einen gewaltigen Quotensprung. In Deutschland ist noch fraglich, wo die Serie laufen könnte. Öffentlich hat jüngst aber Super RTL-Chef Schmit schonmal seinen Hut in den Ring geworfen.
     
  • Ghost WhispererDie letzte Hoffnungsschimmer für "Ghost Whisperer" ist hingegen erloschen: Nachdem CBS die Serie zum Ende der Season nach fünf Staffeln eingestellt hat, winkte nun auch ABC ab. Auch die guten Quoten zum Staffel- und nun auch Serien-Finale, das immerhin 6,65 Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten, konnte daran nichts mehr ändern. Eine Übernahme der Serie scheiterte letztlich an den finanziellen Rahmenbedingungen - und nicht auszuschließen ist auch, dass ABC doch noch aufgefallen ist, dass sie eigentlich gar nicht wirklich in deren Programm passt.
     
  • CBS Logo 2010Das gibt's auch nicht alle Tage: CBS hat für die Mid-Season acht Folgen der Serie "Chaos" in Auftrag gegeben - und nun will das Produktionsstudio nicht. 20th Century Fox Television will die Serie nur produzieren, wenn CBS mindestens 13 Folgen in Auftrag gibt. Ob es noch zu einer Einigung kommt: Ungewiss, aber Medienberichten zufolge sogar eher unwahrscheinlich. In "Chaos" kämpfen eine Reihe an CIA-Agenten gegen die Bürokratie, Inkompetenz und Polit-Spielchen bei dem US-Geheimdienst.
     
  • CBS LogoCBS hat unterdessen weitere Details zum Sommerprogramm bekanntgegeben und dabei ein paar dicke Überraschungen parat. Ein Misstrauens-Votum ereilte dabei vor allem die neue Serie "The Bridge", eine US-kanadische Koproduktion. Sie wird ab dem 10. Juli immer samstags um 20 Uhr laufen - also an einem Tag, den die Networks sonst quasi aufgegeben haben. Auch die frühzeitig in dieser Season abgesetzte Serie "Three Rivers" wird am Samstagabend zu Ende gezeigt: Die letzten fünf Folgen laufen bereits ab dem 5. Juni um 20 Uhr. Klar ist nun auch, dass nach der ausgebliebenen Verlängerung die fünf übrigens "Miami Medical"-Folgen nicht erst im Herbst kommen, sondern über den Mai hinaus weiter freitags um 22 Uhr zu sehen sein werden. Ab dem 4. Juni ist direkt davor die dritte Staffel von "Flashpoint" zu sehen.
     
  • ABC LogoNachdem die Upfronts vorbei sind und das Herbstprogramm steht, widmet sich ABC nun der Entwicklung für die Mid-Season und lässt fünf neue Serien entwickeln. Dazu gehört erneut eine Neuauflage von "Charlie's Angels", die im vergangenen Jahr schon einmal im Raum stand. Auch das schon einmal abgelehnte Projekt "Department Zero" über eine Spezialeinheit für neue Kampftechnologien erhält eine zweite Chance. Dazu kommt das Familien-Cop-Drama "Behind the Blue", sowie "Ghostworld", das von den bisherigen "Ghost Whisperer"-Produzenten stammt. Ein Geist hilft einer Ermittlerin dabei bei der Aufklärung von Verbrechen. Schließlich arbeitet ABC noch am Medical-Drama "Island of Woman".
     
  • SouthlandTNT gießt ein wenig Wasser in den Wein: Nachdem der Kabelsender kürzlich die einst von NBC verschmähte Serie "Southland" um eine dritte Staffel verlängerte, machte Serien-Schöpfer Wells nun deutlich, dass für die neuen zehn Folgen deutlich weniger Geld zur Verfügung steht. Die Rede ist von einer Budget-Kürzung um rund ein Drittel. Die Darsteller sollen daher nun einer geringeren Gage pro Folge zustimmen. Die alten Verträge basierten noch auf der Annahme, die Serie würde bei einem großen Network laufen. Alternativ könnte auch der recht große Cast verkleinert werden.
     
  • Foto: PhotocaseDisney bläst zum Angriff auf den Sender Nick Jr. und wird den Sender Disney Junior an den Start bringen - allerdings erst im Jahr 2012. Zielgruppe sind Kinder im Alter zwischen zwei und sieben Jahren. Eingeführt wird die Marke Disney Junior aber schon früher: Sie ersetzt den Playhouse Disney-Programmblock. Für den Start als eigenständiger Sender opfert Disney 2012 den Sender SOAPnet, der im Jahr 2000 an den Start ging und vor allem Soaps wiederholt. 
...und damit zum Blick auf die US-Quoten:
  • Lost - Staffel 6Mit dem Ende der Season verabschiedeten sich auch langjährige Serien vom Bildschirm. Einen unspektakulären Abschied aus dem Fernsehen nahm "24": Die letzten beiden Folgen sahen im Schnitt 8,85 Millionen Zuschauer. Die Serie wird aber ja ohnehin voraussichtlich mit einem Kinofilm noch fortgesetzt. Spannender war da schon das "Lost"-Finale: Knapp 13,5 Millionen Zuschauer ließen sich die Auflösung einer der kompliziertesten Serien aller Zeiten nicht entgehen. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 15 Prozent. Das war ein neuer Staffel-Rekord und auch im Vergleich zum Vorjahresfinale ein Anstieg der Zuschauerzahl um über 40 Prozent. Vergleichsweise gering war das Interesse an der allerletzten Folge von "Law & Order": Das Serienfinale nach 20 Staffeln interessierte nur 7,6 Millionen Zuschauer.
     
  • The Good WifeEher enttäuschend verlief die Final-Woche für CBS. "The Good Wife" verabschiedete sich mit 10,6 Millionen Zuschauern insgesamt und 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe mit einem Serien-Tief in den Sommer, zuvor hatte auch das "Navy CIS"-Spin Off "NCIS: Los Angeles" mit 13,12 Millionen Zuschauern ein neues Serien-Tief erreicht. Und auch "Navy CIS" selbst lief nicht so gut wie lange Zeit in dieser Staffel gewohnt: Knapp unter 16 Millionen Zuschauer sahen die letzte neue Folge dieser Season. Im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang um rund eine halbe Million Zuschauer.
     
  • Greys AnatomyBei ABC konnte sich "Grey's Anatomy" nach einem kräftigen Durchhänger im Lauf der Staffel zum Abschied wieder deutlich erholen: Das zweistündige Finale sahen knapp über 15 Millionen Zuschauer, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 15 Prozent. Damit setzte sich "Grey's Anatomy" auch knapp gegen die Staffel-Finals von "CSI" und "The Mentalist" durch. Ein Wermutstropfen bleibt aber: Im Vorjahr hatten noch eineinhalb Millionen Zuschauer mehr eingeschaltet.
     
  • Foto: NBC"Chuck"-Fans sollten unterdessen froh sein, dass die Verlängerung für "Chuck" schon durch war, bevor die Quoten des Staffel-Finales bekannt wurden: Mit nur knapp über fünf Millionen Zuschauern kamen sie nämlich an einem neuen Tiefpunkt an. Im Vergleich zum Vorjahr kamen über 1,1 Millionen Zuschauer abhanden. "Parenthood" verabschiedete sich hingegen ordentlich in die Pause und erreichte nochmal über sechs Millionen Zuschauer.