Juni (1): WM-Fieber und Reformbedarf bei ProSieben

Der erste Monat nach unserem Relaunch stand ganz im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft und der Frage: Geht die SAT.1-Strategie auf? Mit „RAN – WM Fieber“ versuchte der Berliner Sender allabendlich um 21.15 Uhr auf Quotenfang zu gehen: Doch selten waren die Quoten wirklich zufriedenstellend. Die selbstgesteckten Ziele für das Format wurden nicht erreicht, dafür konnte jedoch Late Night Talker Schmidt vom Audience Flow profitieren: Der Juni sollte zu Schmidts zweitbestem Monat 2002 werden.

Die Nummer Eins unter den Privatsendern kündigte weitere Courtshows an und SAT.1 programmierte zum ersten Mal Sonderausgaben von „Richter Alexander Hold“ und „Richterin Barbara Salesch“ zur PrimeTime. Mit respektablem Erfolg. Obwohl SAT.1 zu diesem Zeitpunkt bestritt, man wolle dies in Zukunft wiederholen, wird Frau Salesch einige Monate später in einem Interview einräumen, weitere PrimeTime-Ausgaben seien denkbar.

Aufregung während der WM: Durch den Zerfall des Kirch-Imperiums schien die WM-Berichterstattung von ARD und ZDF gefährdet. Doch SAT.1 freute sich umsonst: Letztendlich blieben die Live-Spiele bis zum Ende der Weltmeisterschaft bei den Öffentlich-Rechtlichen.

Stichwort „Öffentlich-Rechtlich“: Der ORB und der SFB einigten sich auf eine Fusion. Der „Rundfunk Berlin-Brandenburg“ (RBB) soll laut damaligen Äusserungen im Juni 2003 starten.

Während RTL die Sitcom „Bernds Hexe“ aufgrund guter Quoten fortsetzen will, plagten ProSieben Sorgen: Die Daytime muss überarbeitet werden, so ProSieben-Geschäftsführer Paalzow im Juni. Einige Monate später wird zunächst „Verena Breitenbach“ und danach „Die Jugendberaterin“ auf Sendung gehen. Das Konzept des „Light Entertaiment“ mit „Absolut Schlegl“ und „ClipMix“ war gescheitert.