Logo: ProSiebenImmerhin ist der Casting-Ableger von ProSieben, "Germanys Next Topmodel", innovativer als die ganze Gesangs-Scheisse, die uns seit der ersten "Popstars" Staffel verfolgt. Als männlicher Zuseher ist es natürlich schwer, unbefangen über so eine Sendung zu schreiben. Aber ich finde es gerade bei dieser Sendung, wo so viele junge Mädchen ihr Glück suchen, wichtig, dass objektiv, kritisch und kompromisslos darüber geschrieben wird. Deshalb kann ich auch bei dieser Sendung nur zu einem Ergebnis kommen: Danke ProSieben, Danke, Danke, Danke!

"Germanys Next Topmodel" ist die beste Fernseh-Idee seit "Tutti Frutti" und dem Cin-Cin Ballett! Für alle, die nicht wissen, worum es geht: Topmodel Heidi Klum sucht, wie der Name der Sendung unschwer vermuten lässt, das nächste deutsche Topmodel. Oder noch kürzer: Heidi castet Topmodels. Ein Traum wird wahr. Lauter halbnackte nahezu perfekt gebaute Mädchen posieren in einem Hauch von Nichts bei Eiseskälte vor den Augen Heidi Klums.

Natürlich gibt es auch Kritik an der Sendung. Besonders die "Bild"-Zeitung hat sich auf den Model-Contest eingeschossen. Mütter von magersüchtigen Töchtern rebellieren und gehen auf die Barrikaden. Sie sind entsetzt, dass hauchdünnen Mädels vorgeworfen wird, sie seien nicht perfekt genug. Männer sitzen kopfschüttelnd vor dem TV und lachen dreckig: "Wenn ihr die Alte nicht wollt, ich nehm sie gerne!"

Leider hat das alles einen Haken. Die Sendung heisst "Germanys next Topmodel" und nicht "Germanys almost Topmodel". Verdammt, es geht nicht um normale Menschen. Es geht auch nicht um gesunde Menschen mit Selbstbewusstsein. Es geht um magersüchtige, koksende, narzistische Topmodels! Als Boxer bekommt man's auf die Fresse, als Jockey darf man nicht größer als 135cm sein, als Anchorman bei RTL braucht man gerade Zähne und eine Föhnwelle und als Popstar braucht man eine gute Stimme...moment, das Letzte stimmt nicht... aber egal, der Punkt ist klar: Als Topmodel muss man mager sein.

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