Das Fernsehjahr 2006 brachte eine ganze Reihe an TV-Flops mit sich. So gehörten in diesem Jahr auch langjährige Dauerbrenner wie die RTL-Serien "Doppelter Einsatz" und "Hinter Gittern - Der Frauenknast" zu den Verlierern. Den Frauenknast macht RTL deshalb im kommenden Jahr endgültig dicht. In der ARD holt "Harald Schmidt" trotz steigender Medienpräsenz durch seine Werbespots und Interviews längst unterdurchschnittliche Einschaltquoten.

Neben alten Bekannten waren es auch aktuelle Themen, die beim Publikum scheiterten. Im Mai zeigte Sat.1 die vom "Sommermärchen"-Regisseur Sönke Wortmann produzierte Fußballserie "Freunde für immer" und kaum jemand sah zu. Unterhaltsame WM-Shows mehrerer Sender im Vorfeld der Weltmeisterschaft scheiterten ebenfalls. Und "Sudoku - Das Quiz" (ZDF) konnte im Herbst nicht vom Kult um das Zahlenrätsel profitieren.

Trotz des Booms von Krimiserien wie "CSI" hatte es 2006 längst nicht jede US-Serie leicht. "Invasion", "Nip/Tuck" und "Las Vegas" (alle ProSieben) oder "Welcome Mrs. President" (Sat.1) holten schlechte Einschaltquoten. Deutsche Serienware, insbesondere Telenovelas, schwächelten auch: Sat.1 hat die Einstellung von "Schmetterlinge im Bauch" bereits beschlossen, das ZDF die Telenovela "Tessa" schnell wieder vergessen und auch dem einst erfolgreichen "Verliebt in Berlin" fehlt es nach Lisa Plenskes Ausscheiden an Zuschauern.

Welche Konzepte waren also erfolgversprechender? Die häufig beschworenen Gameshows pauschal jedenfalls nicht. "Die Spielarena" (kabel eins) und "5 gegen 5" (RTL II) hatten kein Glück beim Zuschauer. Und dass eine große Werbekampagne allein noch keine Quote garantiert, bekamen Sat.1 beim gefloppten Vierteiler "Blackout" in diesem Herbst und ProSieben bei seiner Telenovela "Lotta in Love" im Frühjahr zu spüren.

Thomas Lückerath, Chefredakteur des Medienmagazins DWDL.de: "Das Jahr 2006 hatte mit der Weltmeisterschaft und Krimiserien nach "CSI"-Manier klare Gewinner. Auf der Verliererseite ist es weniger eindeutig: Hier scheiterten Formate unterschiedlichster Genres. Aber es fällt auf: Die Treue der Zuschauer zu einzelnen Sendungen nimmt ab, nicht jede US-Serie garantiert Erfolg und Telenovelas haben Ihren Höhepunkt hinter sich."