Ein neues Magazin für die richtig Reichen planen Christian Müller und und Christian Geltenpoth, ehemals führende Köpfe der Computec Media AG, mit der Rich Germany AG. Bereits im Juni wollen sie die Nullnummer der Zeitschrift "Rich" vorlegen, die im September in Deutschland und im kommenden Jahr bereits in Russland und China an den Start gehen soll. "Rich" richtet sich an diejenige Leserschaft, die über ein flüssiges Privatvermögen von mehr als einer Million Dollar verfügt.

Der Clou des Blattes: "Rich" sucht sich seine Leser selber aus. Dafür hat der Verlag eigens einen Pool mit 533.00 Menschen in Deutschland angelegt, die betucht genug sind, um sich die hochwertigen Produkte, die im Blatt beworben werden sollen, auch leisten zu können. Je 100.000 dieser Menschen erhalten das Blatt zwei Monate unverlangt und kostenlos und können anschließend zum Jahrespreis von 80 Euro abonnieren.
 


Der Verlag betont aber, dass die Bestellung eines kostenpflichtigen Abos eher als Wertschätzung für die Arbeit der Redaktion wahrgenommen wird. Die Finanzierung des Blattes wird vom exklusiven Vertriebskonzept getragen, von dem man sich satte Werbebuchungen der Konsumgüter-Industrie verspricht. Eine Anzeigenseite schlägt ohne Rabatte mit 24.800 Euro zu Buche. Der Heftumfang soll bei 120 Seiten plus Werbung liegen. Wie ein Verlagssprecher im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de erklärt, könne man mit einer Auslastung von 30 bis 35 Anzeigenseiten den Break-Even erreichen.
 
Inhaltlich will "Rich" eine neue Kategorie im Bereich der Luxus-Lifestyle-Medien etablieren. Als Kernwerte nennt der Verlag die Attribute "inspirierend, souverän, selektiv". Geplant sind multithematische Inhalte aus der Welt des Luxus, durch die man die Leser führen will. Zudem verspricht der Verlag "Geheimtipps", die diesen Namen auch verdienten.

An dem Konzept hat der Verlag nun seit vielen Monaten gearbeitet. Die Vertragsunterzeichnung mit Lizenznehmern im internationalen Markt steht kurz bevor, wie ein Sprecher des Verlages im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de sagte. Die Investitionen für den Dummy des Heftes bewegen sich im einstelligen Millionenbereich. Kosten für einen aufwändige Medien-Kampagne zum Lauch des Blattes entfallen wegen des ausgeklügelten Disitributionskonzept, bei dem man für die Adressgenerierung unter anderem mit der Gesellschaft für Konsumforschung zusammenarbeitet.

Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de versichert ein Sprecher, dass hinter dem Vertriebskonzept nicht die mittelfristige Strategie steht, das Magazin durch die exklusive Verknappung auch für andere fianzielle Schichten begehrlich zu machen. Die Auflagen für die Lizensierung des Titel seien streng und die Exklusivität habe hohe Priorität.

Chefredakteur von "Rich" wird Christian Müller, ehemaliger Chefredakteur der "SFT". Co-Chefredakteur wird Andreas Wrede, der zuvor für "Max" und "GQ" tätig war. Als Director Fashion ist Julia Zippel, als Director Beauty Ines-Maria Wilke mit im Boot. Beide waren zuvor für die "Cosmopolitan" tätig. Um das Geschäftliche kümmern sich Thorsten Szameital als Anzeigenleiter und Martin Reimann als Marktetingleiter. Beide sind den Herausgebern noch aus Computec-Zeiten vertraut.