Logo: ProSiebenSAT.1Der Konzernumbau von ProSiebenSat.1 ist in vollem Gange. Der Umzug von Sat.1 nach Unterföhring und die Zusammenlegung verschiedener Bereiche innerhalb der Holding ziehen den Abbau von Arbeitsplätzen und schwerwiegende logistische Aufgaben nach sich. Einer jedoch kann das mittlerweile wohl etwas gelassener sehen: Der Vorstandsvorsitzende Guillaume de Posch wird im Dezember seinen Hut nehmen und ist somit nicht mehr im Amt, wenn im Januar die Umsetzung der nun gefassten Pläne ansteht.

Ein Nachfolger für de Posch ist derzeit noch nicht in Sicht. Es dürfte nicht leicht sein, jemanden zu finden, der sich dieser Mammut-Aufgabe stellen will, den hochverschuldeten Konzern, der zudem auf Grund seines Buchungsmodells arge Probleme im ohnehin immer schwieriger werdenden Werbemarkt hat, gegen den Unmut der Mitarbeiter neu aufzustellen - nach Plänen, die er möglicherweise nicht einmal selbst gefasst hat.
 

 
Abgesehen davon, dass ein externer Manager sich vermutlich nur allzu leicht die Finger verbrennen könnte, könnte es in dieser angespannten Situation, bei der zudem die Investoren KKR und Permira im Hintergrund auf die Rendite-Tube drücken, unter Umständen entscheidend sein, einen Manager an der Spitze zu haben, der das Unternehmen bestens kennt.

So  mehren sich derzeit auch die Spekulationen um die Zukunft von Andreas Bartl. Der ehemalige Chef der Sender Kabel eins und ProSieben ist derzeit im Vorstand des Konzerns für die Deutsche Free-TV-Holding zuständig. Immer öfter wird die Vermutung geäußert, Bartl könnte künftig den Vorstandsvorsitz im Konzern übernehmen, wenn de Posch abtritt.

Mit der Berufung von Matthias Alberti in die Geschäftsführung der German Free-TV-Holding, die die Gruppe am heutigen Donnerstag bekannt gab, wäre der erste Schritt unternommen, um Bartl für die höhere Aufgabe die nötigen Kapazitäten zukommen zu lassen. Schon bei den Medientagen München vor wenigen Wochen hat Bartl de Posch in der als Elefantenrunde bezeichneten Erföffnungsdiskussion vertreten und saß unter den Führungsköpfen der hiesigen Medienbranche. Vielleicht wird man Bartl künftig öfter auf solchen Runden sehen.