Das Erste Neues DesignWas war da denn los? Am Wochenende berichtete die "Süddeutsche Zeitung" vom  neuen Masterplan für den deutschen Beitrag zum Eurovision Song Contest. Man wolle künftig mit ProSieben gemeinsame Sache machen, hieß es. Bereits im Vorfeld des diesjährigen Sängerwettstreits sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber vom NDR: "Im nächsten Jahr werden wir eine professionelle, interessante Initiative starten, die deutlich mehr mit dem Gedanken arbeitet: Der deutsche Beitrag für den ESC ist eine nationale Aufgabe!"

Und so sollte die neuen Initiative laut einem Bericht von "Welt Online" aussehen: Gemeinsam mit dem Sender ProSieben wolle man über Monate einen Talentwettbewerb starten, der im Wechsel auf beiden Sendern zu sehen sein solle. Seit mehr als einem Jahr sollen die Gespräche bereits laufen. Ursprünglich hatte man offenbar vorgesehen, die Bombe am heutigen Dienstag platzen zu lassen und das überraschende und auch recht neuartige Kooperations-Konzept  der Öffentlichkeit vorzustellen. Für 12 Uhr war bereits inoffiziell eine Pressekonferenz beim Produzenten Brainpool in Köln anberaumt, der die entsprechenden Sendungen offenbar mit "ESC"-Veteran Stefan Raab in einer tragenden Rolle herstellen soll. Die Pressekonferenz fand nicht statt.

Doch zwei Dinge waren dabei offenbar im Weg. So wurden die Pläne am Wochenende vorab bekannt. Dies dürfte auch Auswirkungen auf die turnusgemäße Tagung der ARD-Programmdirektoren haben, die seit dem gestrigen Montag in Köln läuft und für eineinhalb Tage anberaumt wurde. Offiziell äußert sich niemand. Es ist allerdings zu hören, dass es Probleme geben soll, das spektakuläre Show-Vorhaben durchzuwinken. Aus der Pressestelle des NDR, die noch am Montag auf eine nicht näher benannte Pressekonferenz verwies, die heute stattfinden sollte, gibt es derzeit nichts Neues. Man werde sich melden, sowie es einen neuen Stand gebe.

Bundesvision Song Contest 2009Denkbar ist, dass Schreibers Vorstoß einer Zusammenarbeit mit ProSieben innerhalb des ARD-Gremiums auf Widerstand stößt. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein an sich schlüssig erscheinendes Konzept sich in den Abstimmungsprozessen der Arbeitsgemeinschaft aus neun Landesrundfunkanstalten verliert. Auch Günther Jauch, der zunächst spektakulär verpflichtet werden sollte, warf im vorvergangenen Jahr lange bevor sein Engagement beginnen sollte, entnervt das Handtuch.

Spricht man mit den laut Spekulationen an dem Deal Beteiligten, so herrscht erstaunliche Stille. Eine gewisse Anspannung, mit der man den Entscheidungen entgegenschaut, die wohl bald fallen dürften, ist  deutlich spürbar. Bei allem beredtem Schweigen wird eins ganz offensichtlich: Dementiert hat die Meldungen über den mutmaßlichen TV-Deal des Jahres bislang noch niemand.