Frontal21© ZDF
Die Einmischung der Politik lässt offenbar auch nach dem Abgang von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender nicht nach. Wie der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, steht nun das Politmagazin "Frontal 21" im Zentrum der Kritik.

Unter ZDF-Journalisten heißt es demnach, dass sich die Union nach der Abwahl von Chefredakteur Nikolaus Brender offenbar auf das Politikmagazin "einschießt". Die Journalisten sehen darin einen gezielten Einschüchterungsversuch, berichtet das Nachrichtenmagazin.

Am Freitag vergangener Woche soll die schwarze Mehrheit im Programmausschuss Chefredaktion sogar eine Ermahnung des Politikmagazins durchgesetzt haben. Nach Meinung der Unionspolitiker hatte die Redaktion nicht ausgewogen über Schulpolitik berichtet - nicht die erste Einmischung. In den Monaten zuvor seien "Frontal 21"-Redakteure schon mehrfach vor den Chefredaktionsausschuss zitiert und von den dominierenden Christdemokraten scharf attackiert worden.

Chefredakteur Peter Frey habe die Kritik an den Redakteuren stets zurückgewiesen, berichtet der "Spiegel". Unter anderem stand ein kritischer Bericht über die Atompolitik der Bundesregierung unter Beschuss. Teilnehmer der Sitzung berichteten, dass die Politiker die angeblich tendenziöse Bildsprache bemängelten.