In der Affäreu m den suspendierten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht schaltet sich nun auch die Politik ein. Uwe Höhne, Vorsitzender des SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, hat den Umgang des MDR mit dem Skandal kritisiert. Der Sender hatte sich zuletzt in Schweigen um neue Details gehüllt. Intendant Udo Reiter betonte in diesem Zusammenhang jedoch, dass dem MDR kein Schaden entstanden sei - zumindest nicht nach bisherigen Erkenntnissen.

"Der Foht-Skandal beim MDR muss schleunigst und umfassend aufgeklärt werden", sagte SPD-Mann Höhne nun. "Die Gebührenzahler im MDR-Gebiet haben ein Recht auf vollständige und ungeschminkte Information über die sonderbaren Finanzierungsmethoden des bisherigen Unterhaltungschefs des Senders." Der Fraktionsvorsitzende stellt zugleich Parallelen zu bisherigen Affären fest, mit denen der MDR in der Vergangenheit für Schlagzeilen sorgte. "Wie schon beim Korruptionsfall Mohren oder bei der Veruntreuung der Kika-Millionen kommt das ganze Ausmaß der Fohtschen Machenschaften nur scheibchenweise ans Licht", so Höhn.

 

Es könne nicht angehen, dass sich die Mitglieder des MDR-Rundfunkrats über wesentliche Details der Affäre aus der Presse informieren müssten. "Wir brauchen keine Intendantenbriefe mit vagen Angaben zu schwerwiegenden finanziellen Verfehlungen, sondern schnellstmöglich eine Sondersitzung des MDR-Fernsehausschusses", sagte er mit Blick auf einen am Montag im "Spiegel" erschienenen Bericht. Demnach soll MDR-Intendant Udo Reiter in einem Brief an die Gremien des Senders für September einen Zwischenbericht der Untersuchungskommission angekündigt haben.

Höhn forderte indes, über die bisherigen Entscheidungs- und Kontrollmechanismen im MDR nachzudenken. "Die jahrelangen Betrügereien beim Kika und der jetzige Foht-Skandal zeigen eindeutig, dass die internen Kontrollen beim Sender nicht so funktionieren, wie sie es eigentlich müssten.“ Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, dass bei einem so wichtigen Mitarbeiter wie dem Unterhaltungschef Gehaltspfändungen vorgenommen würden, ohne dass der Intendant darüber informiert werde. Udo Foht, der auch als Entdecker von Florian Silbereisen gilt hatte Ende Juli seinen Schreibtisch räumen müssen. Der Sender begründete dies zunächst damit, dass Foht MDR-Briefpapier für private Zwecke missbraucht habe.