Der ehemalige MDR-Unterhaltungschef Udo Foht muss sich vermutlich vor Gericht verantworten. Nach zweijähriger Ermittlungsphase hat die Leipziger Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen Foht erhoben. Ihm werden Betrug, Steuerhinterziehung und Untreue vorgeworfen. Einem Bericht der "Welt" zufolge haben die Ermittler in den vergangenen beiden Jahren etwa 200 Konten, 250 Ordner sowie 500 Gigabye Geschäftsunterlagen durchforstet - mit dem Ergebnis, dass Foht über Jahre hinweg illegale Zahlungen an einen ehemaligen Moderator des Senders organisiert haben soll. Von rund 250.000 Euro ist die Rede.

Foht soll angeblich Geschäftsführer von Produktionsfirmen und Manager von Künstlern um Darlehen gebeten haben. Einer der Geldgeber soll dem MDR daraufhin eine überhöhte Rechnung gestellt haben, mit dem Ziel, sein Geld zurückzubekommen. Als Foht schließlich im Jahr 2009 Schwierigkeiten bekam, den Moderator, der zwischenzeitlich auch durch die Talkshow "Riverboat" führte, zu finanzieren, soll dieser den damaligen Unterhaltungschef erpresst haben, indem er damit drohte, Fohts illegale Geldgeschäfte zu melden und damit seine Karriere zu zerstören.

Inzwischen ist die Karriere des 62-Jährigen tatsächlich zerstört. Im Sommer 2011 hatte der MDR Foht, der unter anderem als Entdecker und Förderer von Talenten wie Florian Silbereisen gilt, suspendiert. Während sich Foht zu den Vorwürfen weiterhin nicht äußern will, bezeichnete der Ex-Moderator die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in der "Welt" als "absurd". "Derzeit ist die angestrebte Klage gegen mich vom Gericht nicht zugelassen." Er gehe auch nicht davon aus, dass sie zugelassen werde. Nun liegt es an der zuständigen Kammer in Leipzig zu prüfen, ob und wann es zur Hauptverhandlung kommt.

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