Weit mehr als 100.000 Zuschauer sahen am Dienstagabend die "Harald Schmidt Show" bei Sky - aus Sicht des Bezahlseners kamen die guten Quoten gerade recht, schließlich trat Schmidt am Mittwoch höchstpersönlich auf dem Sky-Stand bei den Medientagen München auf, um ein wenig die Werbetrommel für seine Sendung zu rühren, bevor es für ihn schon wieder zurück nach Köln ging, um dort die neue Ausgabe seiner Late-Night-Show aufzuzeichnen. Die Mediendienste müssten sich nun ein anderes Thema suchen, frohlockte Sky mit Blick auf die Schmidts Quoten, die zwischenzeitlich bekanntermaßen zum Teil gar nicht messbar waren.

Plötzlich jubelt Sky also über die Quoten - und das, obwohl man in den Wochen zuvor fast schon gebetsmühlenartig zu Protokoll gegeben hatte, dass die Zuschauerzahlen für Sky ja eigentlich gar nicht relevant seien. Schmidt selbst gab sich da schon deutlich gelassener. "Das war eine geile Zeit", sagte er rückblickend auf die Schlagzeilen der vergangenen Wochen, in denen es in erster Linie um seine kaum vorhandenen Zuschauer ging. 0,0 Millionen Zuschauer kenne er sonst nur "von den Sklaven von ZDFneo". Die bekämen zwar Scheinwerfer, aber kein Gehalt. Zu den überraschend guten Quoten vom Dienstag sagte Schmidt kurz und knapp: "Das schmerzt."

Für ihn gehe es aber ohnehin nur um Inhalte. "Ich bin ein kleines, bescheidenes Rädchen auf dem großen Weg in die Zukunft", zeigte sich der Late-Night-Moderator gegenüber seinem neuen Arbeitgeber demütig - nur als er auf Sat.1 und ARD, seine früheren TV-Stationen, angesprochen wird, beginnt er kurz zu schluchzen. Und auf die Frage, ob er sich schon in der neuen Sky-Welt zurechtgefunden habe, antwortete Schmidt prompt und bestimmt: "Das nicht, aber ich lerne." Zu lernen gibt es tatsächlich so einiges. Beispielsweise, dass Sky demnächst eine neue Version seines Festplatten-Receivers auf den Markt bringen mit, auf dem Platz für 2 Terrabyte sein wird.

"Wer will das denn?", fragte Schmidt erstaunt in die Runde und fügte hinzu: "Ich hoffe, da findet sich einer, der das programmieren kann." Er selbst habe sich inzwischen eine Satellitenschüssel aufs Dach schrauben lassen, nachdem er feststellen musste, dass sein Kabelbetreiber nicht das komplette Sky-Portfolio anbiete. "Ich habe einen unfassbaren Hass auf meinen Kabelanbieter, der mir ständig andere Sachen einspeist." Den freundlichen Hinweis des Senders, dass seine Show heute Abend wieder um 22:15 Uhr zu sehen sein wird, fand Schmidt am Ende des PR-Teams auf den Medientagen dann aber doch ein wenig kurios - schließlich läuft zu disem Zeitpunkt noch das Champions-League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid. Schmidt: "Wer will da meine Show sehen? Die gucke ja nicht mal ich."